Das tiefere Geheimnis der „Muskulären Energie“ im Anusara Yoga: In dieser Asana-Praxis kannst du ausprobieren, wie sich das Eintauchen in die feinstoffliche Mitte anfühlt.
Die universellen Ausrichtungsprinzipien des Anusara® Yoga sind so viel mehr als nur die genaue Ausrichtung von Muskeln, Knochen und Gelenken. Es sind auch emotionale, geistige und spirituelle Prinzipien, die uns auf dem Weg in Richtung Selbsterkenntnis unterstützen.
Die Ausrichtung im Anusara® Yoga beginnt mit einem Bewusstsein für das Fundament der Stellung, z.B. die Erdung der Hände und Füße oder der Sitzbeinhöcker. Dann gibt es einen Moment des Innehaltens, des Atmens. Wir werden etwas weicher und innerlich weit und bewegen unser Bewusstsein fühlend über die Grenze des Körpers und die Vorstellung von „ich“ hinaus. Wir nennen dieses 1. Ausrichtungsprinzip: „Basis schaffen und sich dem Höheren öffnen“. Die Muskuläre Energie, um die es in diesem Artikel geht, ist dann das 2. Ausrichtungsprinzip.
MUSKULÄRE ENERGIE FLIESST IN DREI EBENEN:
- von der Haut zu den Muskeln, zu den Knochen bzw. zu den Mittellinien.
- von außen zur vertikalen Mittellachse.
- von der Peripherie (Füße, Beine, Hände, Arme, Kopf) hin zum Fokuspunkt.
(Fokuspunkte sind die Zentren, zu denen wir Energie hinziehen, und die Bereiche, von denen wir uns in einer Stellung ausdehnen. Sie befinden sich entlang der vertikalen Mittelachse im Becken, im Herz oder im hinteren Bereich des Gaumens. Bei allen Standhaltungen und sitzenden Stellungen ist der Fokuspunkt im Becken, im nach unten schauenden Hund oder im Handstand ist er im Herz, und manchmal ist er im Gaumen, z.B. im Schulterstand.)
Muskuläre Energie wirkt grundlegend stabilisierend, haltgebend und integrierend. Die weiteren Geheimnisse dieses Prinzips offenbaren sich, wenn du nun etwas subtiler vorgehst:
Zunächst wird mit dem 1. Prinzip eine innere Weite geschaffen.
Dann geht es darum, einen sanften muskulären Tonus aufzubauen und den vorher geschaffenen inneren Raum dennoch beizubehalten. Du ziehst liebevoll Energie von der Haut zu den Muskeln, hin zu den Knochen, nach innen, als würdest du deinem Körper eine Umarmung schenken. Dadurch wirst du dir des ganzen Körpers bewusst, deine Sinneswahrnehmungen werden, weg von der äußeren Welt, zunächst in den Körper und dann in deinen inneren Raum geführt. Dein Körper fühlt sich geschützt und gehalten und gestattet dir dadurch, in feinere Welten hineinzufühlen.
Wenn du nun noch weiter […]