Du hast wenig Zeit und möchtest trotzdem ayurvedisch kochen? In diesem Artikel findest du einige Tipps, wie du die ayurvedische Ernährung alltagstauglich und unkompliziert für dich umsetzen kannst!
Ernährung und besonders frisch gekochtes Essen gelten im Ayurveda als eine der Säulen unserer Gesundheit. Die tägliche Versorgung mit frischem und vitalstoffreichem Essen ist sozusagen die Basis für deine Lebensenergie und -kraft.
Frisch gekocht ist halb gewonnen
Frische, selbstgekochte Mahlzeiten bestehend aus hochwertigen Lebensmitteln liefern dir reichlich Prana (Lebensenergie). Laut ayurvedischen Ernährungsempfehlungen sollten idealerweise alle unsere Speisen frisch zubereitet und möglichst bald nach der Zubereitung verzehrt werden. Es wird empfohlen, möglichst wenig aufzuwärmen. Dies macht durchaus Sinn und ist auch wünschenswert, für die meisten von uns jedoch nicht gänzlich umsetzbar.
Oft fehlt uns im Alltag die Zeit dazu: Entkräftet kommen wir von der Arbeit nach Hause und hier warten noch Hausarbeit, Kinder und weitere Verpflichtungen. Und jetzt noch aufwendig kochen?
Einsteiger in die ayurvedische Ernährung fühlen sich meist von der Empfehlung des Frischkochens abgeschreckt. Viele haben durch ihren übervollen Alltag nicht die Möglichkeit, jede Mahlzeit direkt vor dem Verzehr zuzubereiten.
Aus meiner Sicht ist es wichtig, eine gute Balance aus frisch zubereiteten Mahlzeiten und bereits vorbereiteten Speisen zu finden. Die Freude am Kochen und Zubereiten sollte überwiegen und nicht das schlechte Gefühl, nicht alles „richtig ayurvedisch“ zu machen. Du musst nicht täglich ein 3-gängiges Ayurveda-Menü bestehend aus 10 Komponenten kochen, um dich ayurvedisch zu ernähren! Es gibt viele ayurvedische Speisen, die schnell zubereitet und nährend sind sowie einige Tipps & Tricks, mit denen du dir die Zubereitung erleichtern kannst.
Meine Tipps für die schnelle Ayurvedaküche im Alltag:
- Das A & O für die effiziente Zubereitung von Mahlzeiten ist ein gewisses Maß an Vorbereitung und Planung. Wenn du erst mit einem großen Loch im Bauch beginnst, zu überlegen, was du kochen könntest, hast du meist wenig Lust und Freude am Koch- und Zubereitungsprozess. In diesem Zustand sind wir meist nur darauf aus, den körperlichen Hunger mit Dingen wie Schokolade, Knabbergebäck u. Ä. zu stillen, die uns zwar schnell Energie, aber wenig Nährstoffe liefern.
- Wenn du wenig Zeit hast, mach es dir in der Küche so einfach wie möglich: Koch Gerichte, deren Zubereitung du bereits kennst, die wenig Kochzeit und möglichst wenig Kochgeschirr benötigen.
- Mach dir eine Liste von Gerichten, die dir gut schmecken und schnell in der Zubereitung sind. Überleg dir, wie viel Zeit und Aufwand du ins Kochen stecken möchtest und welche Gerichte in diesen Rahmen passen.
- Erstell einen Wochenplan und ein Repertoire an Gerichten, die du immer wieder rotieren und abwechseln kannst (z.B. mit unterschiedlichen Gemüse- oder Getreidesorten).
- Oft enthalten ayurvedische Rezepte eine lange Liste an Zutaten (z. B. Gewürze) und Zubereitungsschritten. Vereinfache die Zubereitung, indem du Gewürzmischungen einsetzt und Gemüse bzw. Getreide vorbereitest.
- Für die ganze Woche im Voraus zu kochen und immer wieder aufzuwärmen ist jedoch nicht sinnvoll. Dadurch verliert das Essen seine ganze Qualität. Bereite sinnvoll vor (siehe weiter unten) und finde eine gute Balance aus frisch gekocht und aufgewärmt!
- Getreide (z.B. Dinkelreis, Bulgur, Buchweizen) kannst du für 1-2 Tage auf Vorrat kochen. Du kannst das Getreide als Einlage für Suppen, für Eintöpfe, als Beilage, für eine Gemüse-Getreidepfanne oder für deinen Frühstücksbrei verwenden.
- Gemüsesorten, die einen nicht so großen Vitaminverlust haben, wenn sie einige Zeit vorher vorbereitet werden, wie Wurzelgemüse (z. B. Möhren, Sellerie, Pastinaken, rote Beete, Kürbis) oder Kartoffeln und Süßkartoffeln kannst du für zwei Tage vorbereiten. Dieses kannst du dann für Pfannen, Eintöpfe, Suppen oder als Ofengemüse verwenden.
- Hülsenfrüchte (z. B Kichererbsen, Bohnen, Linsen) können in größeren Mengen zubereitet und für mehrere Tage aufbewahrt werden.
- Du kannst größere Mengen einer Mahlzeit kochen und über 1-2 Tage essen.
- Leg entsprechende Vorräte an, sodass du nicht unnötig Zeit mit häufigem Einkaufen verlierst.
- Vermeide zum Aufwärmen die Mikrowelle. Wärm dein Essen auf der Herdplatte oder durch Zugabe von etwas kochendem Wasser auf.
Eines meiner liebsten Gerichte, wenn es einmal schnell gehen muss, ist Curry. Hier ein sehr flexibles Rezept, in dem du den Kürbis immer wieder durch verschiedene Gemüsesorten wie Süßkartoffeln, Möhren oder Kartoffeln austauschen kannst. Anstatt der roten Linsen kannst du Mung Dhal (geschälte, halbierte Mungbohnen), Belugalinsen oder Berglinsen verwenden. So wird aus einem Rezept immer wieder ein neues Gericht!
Kürbis-Rote Linsen-Curry
Kürbis hat im Ayurveda eine nährende, stärkende Qualität und ist daher ein ideales Herbstgemüse. Er eignet sich wunderbar, um Vata und Pitta auszugleichen. Dieses Curry ist sehr schnell und einfach zubereitet.
Zutaten für 4 Portionen
1 Stück frischer Ingwer (3-4 cm)
1 kleiner Hokkaidokürbis (ca. 600 g)
½ TL schwarze Senfsamen
1 EL Öl
100 g rote Linsen
200 ml Kokosmilch
½ – ¾ l Wasser
6 Curryblätter
¼ TL Kurkuma
Salz
Frischer Koriander
Zubereitung
Ingwer schälen und fein hacken. Kürbis entkernen und in 1 cm große Würfel schneiden. Öl in einem Topf erhitzen, Senfsamen beigeben und erhitzen, bis die Samen anfangen zu platzen. Inzwischen rote Linsen in einem Sieb unter heißem Wasser abspülen, dann in den Topf geben und sofort mit Kokosmilch und Wasser aufgießen. Curryblätter, Kurkuma, Ingwer und Kürbis hinzufügen und für ca. 30 Min. köcheln lassen, bis Linsen und Kürbis weich sind. Mit Salz abschmecken und wenn gewünscht mit frischem Koriander garnieren.