Wie Berührung dabei hilft, emotionalen Ballast loszulassen – entdecke die lange vermisste heilsame Kraft bewusster, achtsamer Berührung wieder neu.
Wenn die Welt auf Abstand geht, schmerzt das die Seele. Social Distancing mag ein wirksames Mittel zur Eindämmung von Covid-19 sein. Fakt ist aber auch, dass unsere Seelen unter dem Berührungsmangel leiden. Denn seelische Bedürfnisse richten sich nicht nach der Logik der Wissenschaft oder politischen Auflagen: Der Mensch sehnt sich weiterhin nach liebevoller Berührung, Nähe und Geborgenheit – auch wenn sie ihm von offizieller Seite verboten oder zumindest stark eingeschränkt wird.
Wenn uns Berührung fehlt, sind wir anfälliger für Ängste, Stress und depressive Verstimmungen. Dieser Artikel möchte dir ein Verständnis dafür geben, warum Berührung für die menschliche Entwicklung so wichtig ist. Und du bekommst praktische Ideen, wie du den Hunger nach Berührung stillen und dich durch Berührung nähren kannst.
Die Folgen der Berührungslosigkeit
Es ist wie ein riesiges Experiment, das es in der Geschichte der Menschheit so noch nie gegeben hat. Die Isolationsmaßnahmen führen dazu, dass wir uns weltweit so selten berühren wie niemals zuvor. Die langfristigen Folgen davon sind bislang kaum abzusehen.
Die bisherigen Ergebnisse von Berührungsforschern zumindest geben Anlass zur Besorgnis: Ein berühmter Versuch bei Affen zeigt, dass jungen Äffchen Berührung wichtiger als Nahrung ist. Und frühgeborene menschliche Babys, die von ihrer Mutter getrennt werden und im Brutkasten landen, sterben trotz besserer medizinischer Versorgung statistisch gesehen häufiger als Babys, die, gemäß der sogenannten Känguru-Methode, direkt nach der Geburt auf den Bauch der Mutter gelegt werden.
Vom Stauferkönig Friedrich II. ist der grausame Versuch überliefert, Babys ohne elterliche Fürsorge aufziehen zu wollen. Obwohl sie von den Ammen mit Essen versorgt wurden, starben alle aus Mangel an liebevoller Berührung. Denn was Essen und Trinken für unseren Körper ist, ist Berührung für die menschliche Seele. Liebevolle Berührung ist kein Luxus. Wir brauchen sie zum Überleben.
Vertrauen spürbar machen
Die liebevolle Berührung unserer Mutter war der erste Moment, in dem wir Halt, Vertrauen und Sicherheit in einer uns fremden Welt gespürt haben. Dieses Wissen ist tief in unseren Zellen gespeichert. Denn Vertrauen und Sicherheit sind etwas, das wir uns nicht „erdenken“ können. Wir können Vertrauen nur fühlen.
Deshalb sehnen wir uns nach liebevollen Berührungen wie einer langen Umarmung, einer tröstenden Hand oder […]