Yogatherapie für Hände und Arme. Teil 4: Tipps für die Ausrichtung in Aufstützhaltungen, um gezielt die Handgelenke zu entlasten.
In den letzten drei Folgen dieser Serie hast du viele Inputs bekommen, wie du die Handgesundheit verbessern und die Handgelenke stärken kannst. All diese Informationen und Übungen nützen allerdings nicht viel, wenn du dich in den Haltungen nicht auch biomechanisch günstig ausrichtest.
Dafür habe ich dir eine Checkliste erstellt, mit der du dich leicht und kraftvoll in den Haltungen ausrichten kannst.
Tipps
Fotos: Simon Bolzern
Text & Model: Lucia Nirmala Schmidt
1Günstige Ausrichtung in Stützhaltungen
Dies hilft dir dabei, ein optimales Spannungsmuster und Zusammenspiel der verschiedenen Muskeln herzustellen und die Handgelenke zu entlasten. Du findest hier exemplarisch die Ausrichtungstipps für die Katzen-Haltung (Majariasana) (Bild 1). Selbstverständlich kannst du viele dieser Tipps auch für andere Stützhaltungen, wie beispielsweise die Brett-Haltung (Chaturanga-Dandasana) oder der herabschauende Hund (Adhomukha-Shvanasana) verwenden.
Füße
Je nach Übungsausrichtung bzw. persönlichem Können und Vorlieben kannst du die Füße lang auf dem Fußrücken ablegen oder die Zehen aufstellen.
Knie
Setz die Knie senkrecht unter dem Becken auf. Ein größerer oder kleinerer Winkel verbraucht nur unnötig Kraft und erzeugt Druck in den Knien. Steht das Becken zu weit vor den Knien, dann erhöht sich die Belastung in den Handgelenken. Befindet es sich zu weit hinter den Knien, kann die Aktivierung in den Händen und Armen nicht mehr richtig angesteuert werden. Somit geht die optimale Ausrichtung in den Handgelenken verloren.
Rücken
Der Rücken ist in seiner Doppel-S-Form langgezogen. Der Bereich zwischen den Schulterblättern fühlt sich „gefüllt“ an. Aktiviere die Bauchmuskulatur, indem du den Nabel sanft nach innen lenkst und die Rippen senkst. Eine inaktive, hängende Mitte führt zu Spannungsgefühlen im unteren Rücken und im Schulterbereich. Wenn die Aktivität des Zentrums verlorengeht, überträgt sich das auf den ganzen Körper, und es entsteht wieder mehr Druck nach unten, also auf die Handgelenke.
Nacken
Behalte den Kopf in Verlängerung der Wirbelsäule, damit der Nacken frei bleiben kann und kein Druck auf Halswirbelsäule und Schultergürtel entsteht. Durch einen hängenden Kopf verliert der Körper an Aktivität und Ausrichtung. Ein Kopf im
Nacken erzeugt Druck und Verspannungen im Schulterbereich, was sich auf die Ausrichtung des ganzen Körpers überträgt. Die Leichtigkeit in den Handgelenken ist dann nicht mehr […]