Ein Wintergemüse, das besonders nahrhaft, gesund und lecker ist: Der Grünkohl nimmt es locker mit allen „Superfoods“ auf und ist unter seinem englischen Namen Kale inzwischen selbst zum Trendgemüse avanciert.
Seit einigen Jahren gilt als Superfood und Trendgemüse, was den Menschen bei uns früher in der ungemütlichen Jahreszeit Wärme und Kraft gab: Grünkohl, damals mit viel Schmalz zubereitet und mit Kassler oder diversen Würsten serviert, war eine beliebte, häufig verzehrte Wintermahlzeit. Heute wird er möglichst ohne Zutaten tierischen Ursprungs und nach zeitgemäßen Rezepten zubereitet, zum Beispiel als Bestandteil von Bratlingen/Veggie-Burgern, Gemüsemischungen zum Fermentieren, Salaten, Suppen, Currys, Grünen Smoothies und so weiter. Gewürzte Grünkohl-„Chips“ sind schon fast zu Klassikern geworden.
Irgendwann Ende der 1990er Jahre wurde bekannt und verbreitete sich schnell, dass das eher unattraktive, struppige Gewächs unter anderem sehr viel Vitamin C und Vitamin K enthält, von allen Lebensmitteln den höchsten Gehalt an Betacarotin besitzt und vieles mehr. In den USA wurde Grünkohl schnell zum Star der modernen vegetarischen und veganen Küche, wobei er vorher schon Bestandteil der traditionellen Südstaatenküche gewesen war. Dass bekannte Persönlichkeiten wie Michelle Obama oder die Schauspielerinnen Gwyneth Paltrow und Jennifer Aniston von seinem gesundheitlichen Wert begeistert sind, trägt zu seinem Erfolg bei. Es gibt sogar einen Kochbuch-Bestseller, der in Anlehnung an den Titel eines anderen sehr erfolgreichen Buches Fifty Shades of Kale heißt.
Andere Namen für ihn lauten Braunkohl, Krauskohl, Federkohl, Blattkohl und Blätterkohl. Die englische Bezeichnung heißt wie gesagt kale, die lateinische Brassica oleracea, var. sabellica. Die Stammart, der Wildkohl, heißt einfach nur Brassica oleracea. Der Grünkohl gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae) und ist mit anderen Kohlarten, mit Raps, Rettich, Radieschen, Meerrettich, Kresse und Senf verwandt (bzw. mit der Pflanze, aus deren Samen Senf hergestellt wird). Er stammt aus Europa und Asien, schon die alten
Griechen und Römer liebten ihn und priesen seine positiven Wirkungen auf das Wohlbefinden. Diese hatten sie instinktiv und per Versuch und Irrtum herausgefunden.
Später wurde der Grünkohl nach Amerika und Australien eingeführt, und heute ist er weltweit verbreitet. Es gibt rund 180 Sorten. In Süddeutschland, Österreich und der Schweiz wird nicht viel Grünkohl verzehrt, jedenfalls bisher nicht, dafür aber in Norddeutschland und Skandinavien umso mehr. In Schweden gehört er häufig zum Weihnachtsessen dazu.
In nördlichen […]