Erkenne und schütze deine Grenzen in der Asana-Praxis – und genauso auch im Leben: Wer die Tendenz hat, sich zu überdehnen, sollte seine Muskeln kräftigen und den Mut zu einem entschiedenen Nein aufbringen, das auch jenseits der Yogamatte oftmals wichtig ist.
Entgegen einer weit verbreiteten Auffassung geht es im Hatha-
Yoga nicht um das Stretchen oder Dehnen oder um ein unbegrenztes Ausweiten. Stattdessen geht es darum, uns optimal bewegen zu können, was oft heißt, im physischen Körper einen angemessenen Tonus in die Muskeln zu bringen, um die Gelenke und das Skelett zu schützen und zu unterstützen.
In vielen spirituellen Traditionen geht es vor allem um Licht und Liebe und darum, das Herz zu öffnen und zu allem Ja zu sagen. Das ist schön und gut, kann aber leider oft zum so genannten „spirituellen Bypass“ führen. Genau wie der Fluss dort am meisten Kraft hat, wo seine Ufer am engsten stehen, so kann ein angemessenes Nein an der richtigen Stelle unsere innere Kraft vergrößern und zentrieren. Sicherlich ist es wichtig, zum Leben insgesamt Ja zu sagen, aber ebenso wichtig ist es, sich darüber bewusst zu werden, wann wir Nein sagen sollten. Das gilt auch für die Asana-Praxis.
Entgegen einer weit verbreiteten Auffassung geht es im Hatha-Yoga nicht um das Stretchen oder Dehnen oder um ein unbegrenztes Ausweiten. Stattdessen geht es darum, uns optimal bewegen zu können, was oft heißt, im physischen Körper einen angemessenen Tonus in die Muskeln zu bringen, um die Gelenke und das Skelett zu schützen und zu unterstützen. Das bedeutet häufig ein Stärken von schwachen Muskeln und ein Loslassen in dominanten und starken Muskeln, die wir gewohnheitsmäßig anspannen, wenn wir gestresst sind. Ich nenne sie „Mangelmuskeln“: meist große Muskelgruppen, die in Aktion treten, wenn wir uns bedroht, gestresst oder überreizt fühlen. All das passiert den meisten von uns in der modernen Gesellschaft häufig. Wir können uns selbst Gedanken über diese Muskeln machen. Welche Muskeln spannst du an, wenn du dich gestresst fühlst? Aus eigener Erfahrung kenne ich das Zähneknirschen in der Nacht. Hier ist es das TMJ (Temporomandibulargelenk = das Kiefergelenk), das sich verkrampft und den Stress und die Anspannung abreagiert, die wir tagsüber angesammelt haben.
Grenzen zu setzen, schützt vor Verletzungen
Als […]