Ernst Gugler produziert nachhaltig im Cradle-to-Cradle-Verfahren. Das Konzept orientiert sich an der Natur, da biologische Kreisläufe keinen Abfall hinterlassen – es zeigt, dass ein Arbeiten und Leben mit der Natur möglich ist. Man muss es einfach nur tun.
Rund 213 Kilo Verpackungsmüll verursacht ein Deutscher pro Jahr, ein neuer Negativrekord. Statistiken aus vielen anderen Ländern sind auch nicht erfreulicher.
Mit dem Konzept Cradle-to-Cradle (C2C) wollen umweltbewusste Produzenten dem Müll entgegenwirken. Dabei handelt es sich um eine Wirtschaftsform, bei der weder gesundheits- noch umweltschädliche Materialien produziert werden und alle Inhaltsstoffe Nährstoffe für natürliche Kreisläufe oder technisch geschlossene Kreisläufe sind. Auch der Österreicher Ernst Gugler versucht mit seiner Druckerei, das C2C-Konzept umzusetzen. Er ist Gründer und Geschäftsführer des Kommunikationshauses gugler* in Melk und schon lange davon überzeugt, dass Wirtschaften auch anders geht – und es möglich ist, langfristig erfolgreich zu sein und dennoch konsequent ethisch, ökologisch und achtsam zu agieren.
Alternativen aufzeigen
Als junger gelernter Drucker kaufte Gugler 1989 eine veraltete Druckerei inmitten der Melker Altstadt und setzte damit seine Unternehmervision in die Realität um. Mittlerweile hat sein Familienunternehmen rund 100 Mitarbeiter und zwei Standorte. Es zählt zu den wenigen großen Green Brands Österreichs und brachte 2011 weltweit als erstes Unternehmen cradle-to-cradle-zertifizierte Druckprodukte auf den Markt.
C2C bedeutet bei gugler*, dass die eingesetzten Ressourcen in geschlossenen biologischen oder technischen Kreisläufen zirkulieren. Der Abfall wird zur Nahrung für den nächsten Produktzyklus. Sämtliche verwendete Inhaltsstoffe werden chemisch analysiert, ggf. optimiert und letztlich zertifiziert. Damit bestehen Cradle-to-Cradle-Druckprodukte ausnahmslos aus natürlichen und gesunden Substanzen – was vor allem bei Kinderbüchern relevant ist. Sie können bedenkenlos dem biologischen Kreislauf rückgeführt, sprich kompostiert werden, und im technischen Kreislauf – dem Altpapierrecycling – verursachen sie nicht den sonst üblichen toxischen Schlamm, der beim De-Inken von herkömmlicher Druckfarbe vom Papier entsteht. Sogar das gesamte Betriebsgelände von gugler* folgt dem C2C-Prinzip.
Ernst Gugler ist seit vielen Jahren aktiver Yogalehrer und versiert in der buddhistischen Achtsamkeitslehre. Auch für die Mitarbeiter bietet er Yoga an. Zudem ist er im Netzwerk Achtsames Wirtschaften aktiv und hat hier die Regionalgruppe Melk gegründet. n
www.gugler.at, www.sinnreich.gugler.at