Oft romantisiert, verharmlost oder mit fragwürdigen Argumenten rationalisiert, bleibt die Jagd doch ein Blutrausch, der viel Leid über die Tierwelt bringt.
Von Kugeln durchlöchert oder langsam und elendig in Fallen verendet – unzählige Tiere sterben leidvoll als Beute von Jägern. In der Folge über Wildtierhandel (vgl. YOGA AKTUELL Heft 123) wurden bereits die Trophäenjagd und das Töten von Wildtieren zur Herstellung von TCM-Mitteln angesprochen. In dieser Folge schauen wir auf die Jagd als Hobby oder blutige Passion, wie sie auch in unseren Gefilden vielen Tierleben ein frühzeitiges und grausames Ende setzt. Allein in Deutschland sterben auf diese Weise mindestens fünf Millionen Wildtiere pro Jahr. In dieser Kolumne verzichten wir stets bewusst auf Bildmaterial – wer das Thema Jagd jedoch in die Internet-Suchmaschinen eingibt, wird eine erdrückend große Menge an Fotos finden, die sich tief einbrennen und einen Eindruck von der immensen Brutalität vermitteln, die sich hinter dem oft schöngeredeten „Hobby“ verbirgt.
Rehe, Waschbären, Marder, Marderhunde, Dachse, Hasen, Kaninchen, Wildtauben und Füchse – sie und viele andere Tiere sind vor den Kugeln der Jäger, vor deren für die Jagd abgerichteten Hunden und vor den perfiden Fallen nicht sicher; häufig nicht einmal, wenn sie trächtig sind oder ihre Jungen aufziehen. Vor allem die Einzeljagd hat ganzjährig Saison. Durch die Corona-Auflagen mag es in diesem Jahr keine größeren Gesellschaftsjagden geben, doch für gewöhnlich beginnt im Herbst auch die Zeit der Drück- und Treibjagden – ein Alptraum für all die Tiere, die aufgescheucht und in Panik versetzt werden. Ist das Tier dann getroffen, endet sein Leid oft nicht sofort. Bauchschüsse, Schüsse in die Beine, den Rücken oder in den Kiefer verursachen starke Schmerzen, sind aber leider alles andere als selten. Der schnell tötende Blattschuss macht gemäß einer Untersuchung zu Bewegungsjagden auf Wildschweine nur etwa dreißig Prozent aus (Quelle: www.wildtierschutz-deutschland.de, Stand Juli 2021).
Häufig verwenden Jäger auch so genannte Expansions- oder Deformationsgeschosse. Die Initiative zur Abschaffung der Jagd schildert: „Expansionsgeschosse sind so konstruiert, dass sie sich nach dem Einschlag in den Körper durch den Gegendruck des Gewebes ‚aufpilzen‘. Sie drücken sich platt, spreizen dabei auseinander oder zersplittern und zerreißen das Gewebe, die Organe und Knochen des Tieres. Beim Austritt aus dem Körper schlagen sie faustgroße Wunden. Doch mit zerfetzten […]