„Es sind die einfachen menschlichen Dinge, die jetzt zählen“, sagt Katchie Ananda. Mit YOGA AKTUELL sprach die seit vielen Jahren international fest etablierte Yoga- und Dharma-Lehrerin über die Flügel der Freiheit und den weisen Umgang mit dem eigenen Schatten.
Katchie Ananda, gebürtige Schweizerin, ging vor vielen Jahren in die USA und lebt dort heute in Idaho. Ihre Passion und ihr Lebensweg gelten dem Erforschen der Praktiken von Yoga und Dharma. Ihren Weg in die Freiheit teilt sie auf eine gleichermaßen humorvolle wie auch tiefgründige Weise mit anderen.
INTERVIEW
YOGA AKTUELL: Wie bist du zum Yoga gekommen?
Katchie Ananda: Solange ich denken kann, habe ich immer nach einer Verbindung zwischen unserer physischen Existenz und der göttlichen Quelle gesucht. Du kannst es auch Gott nennen, oder wie auch immer du diese höhere Kraft nennen willst. Ich erinnere mich noch genau daran, wie ich mit meiner Mutter in die Kirche ging. Damals fühlte ich mich völlig getrennt von den Worten, die weit weg auf der Kanzel gesprochen wurden. Ich war unruhig und gelangweilt gleichermaßen. Dann entdeckte ich das Tanzen. Dadurch fühlte ich mich mehr mit dem in Einklang, wonach ich suchte. Später erlebte ich Yoga als eine Möglichkeit, um mit meinem Körper zu beten.
Als ich an einer Schule für zeitgenössischen Tanz als Tänzerin ausgebildet wurde, besuchte ich einmal die Woche eine Sivananda-Klasse, um mich nach sechs Stunden körperlichem Training zu entspannen. Dort lernte ich den Kopfstand und den Schulterstand. Ich integrierte sie sofort in meine tägliche Routine und erkannte, dass sich meine Yogapraxis unglaublich positiv auf mich auswirkte und mir auch beim Tanzen sehr half.
Konntest du dich damals schon innerlich auf Meditation einlassen?
In meinen frühen Zwanzigern war ich eine schreckliche Yogaschülerin. (lacht) Mir war das alles viel zu ruhig. Mir fehlte die Action. Aus dem Grund ließ ich die Meditation und Shavasana oft ausfallen. Ich war viel zu ungeduldig. Viel zu unruhig. Oh my God! (lacht wieder) Ich hatte damals wirklich überhaupt keine Ahnung, worum es geht. Zum Glück habe ich aktivere Yogastile wie Asthanga und Jivamukti Yoga kennengelernt. Sie passten viel besser zu meinem Temperament. Diese Praxis erwies sich dann zum Glück auch als ein großartiger Einstieg in eine lebenslange Yogapraxis.
Was genau hat dich damals […]