Martin Witthöft erläutert in seinem Buch „Verkörperter Wandel“ die Praxis der Integrativen Yogapsychologie. Im YOGA-AKTUELL-Interview spricht er über diesen u.a. auf dem Yogasutra basierenden Ansatz, der liebevolle Selbstannahme und die Erschließung innerer Ressourcen ermöglicht.
Unser Weg und unser Ziel liegen bereits in uns, sagt Martin Witthöft, der eine Synthese aus Psychologie und Spiritualität entwickelte, um Menschen, die einen authentischen Wunsch nach Entwicklung verspüren, bei der Entfaltung ihres Potenzials zu helfen. Was „Integrative Yogapsychologie“ genau bedeutet, warum darin gerade das Yogasutra eine zentrale Rolle spielt, und wie sie konkret auf einem heilsamen, transformativen Weg heraus aus der inneren Hilflosigkeit und aus der Verhaftung in Scham- und Minderwertigkeitsgefühlen oder anderen schmerzhaften Anteilen helfen kann, erzählt der Mitgründer des in Berlin ansässigen Instituts für Integrative Yogapsychologie im Gespräch mit Anna Trökes.
INTERVIEW
YOGA AKTUELL: Was hat dich daran interessiert, Yoga und Psychologie zusammenzubringen?
Martin Witthöft: Begonnen hat diese Auseinandersetzung mit einer Krise in meiner Kindheit. Als ich begriff, dass alle Menschen, die ich liebe, sterben werden, dass ich sterben werde, dass alles vergänglich ist. Diese Einsicht kam unerwartet und plötzlich und blieb bei mir als eine Angst, ohne dass ich in der Lage war, sie zu regulieren. Damals gab es keine psychologische oder therapeutische Unterstützung für mich, und so musste ich mich dem Thema alleine stellen. Das ist der Grund, warum ich schon sehr früh begann, mich für spirituelle und psychologische Themen zu interessieren. In meinem Buch gehe ich kurz auf diese Episode ein.
Das sind ja nicht unbedingt die Themen eines Kindes.
Ja, das stimmt. So war ich zunächst auch ein ziemlicher Einzelgänger. Nach der Schule machte ich eine Ausbildung für Bühnenbild und Malerei, mit dem Schwerpunkt freie Malerei. Eine erste Befreiung! Über eine gute Freundin fand ich etwas später zum Yoga und machte parallel zu meiner Arbeit im Atelier eine Ausbildung zum Yogalehrer. Der nächste Schritt auf dem Weg zu mir selbst.
Und die Psychologie?
… Kam dazu, weil ich spürte, dass Kunst, Spiritualität und Psychologie immer auch etwas mit Beziehung zu tun haben. Nirgendwo wird das unterrichtet, auch nicht im Yoga, oder nur selten. Interessant, oder?! Ich habe mich sehr gefreut, als du das Thema in deinem Buch Yoga der Verbundenheit aufgegriffen hast.
Hier begegnen wir ja auch […]