Warum Tierfreunden beim Anblick von Pelz eiskalt ums Herz wird – die wahre Geschichte hinter Fellbommeln, Pelzkragen etc. und die „Fake-Fur“-Problematik.
Vor zweieinhalb Jahren ging es in der allerersten Folge dieser Kolumne unter der Überschrift „Das Leid hinter unserer Mode“ neben Leder, Wolle und Daunen um Pelz. Da man sie auch in diesem Winter wieder allenthalben sieht, die Bommel, Fellbesätze und Krägen, hinter denen so viel Grausamkeit steht, soll diese Folge die Fakten über Pelzherstellung nochmals (und diesmal alleinig) in den Fokus stellen und über einige verheerende Fehlinformationen aufklären, die zu diesem Thema im Umlauf sind.
Pelzproduktion – eine Hölle auf Erden
Wenn das Deutsche Tierschutzbüro auf seinen Infoseiten von der „Hölle der Pelzproduktion“ spricht, mag das für manche vielleicht reißerisch klingen. Tatsächlich aber ist es die einzige Beschreibung, die einem für all das Leid, das im Zusammenhang mit Pelz geschieht, überhaupt einfallen kann. Tiere, die in winzigen Drahtgitterkäfigen dahinvegetieren, um dann durch Elektroschocks in den Anus getötet zu werden, Tiere, die vergast oder totgeknüppelt werden, oder halb bewusstlos geschlagen werden, um ihnen dann noch bei lebendigem Leib das Fell abzuziehen, mit Drahtschlingen erdrosselte Tiere, erhängte Tiere sowie Tiere, die man lebendig ausbluten lässt, und all dies vor den Augen ihrer Leidensgenossen – das ist die Realität der Pelzindustrie. „Wenn Arbeiter auf diesen Farmen den ersten Schnitt durch die Haut machen und den Pelz vom ersten Bein des Tieres abziehen, tritt das andere Bein noch um sich und windet sich. Arbeiter treten den Tieren, die sich zu sehr wehren, um einen sauberen Schnitt möglich zu machen, auf den Hals oder auf den Kopf. Wenn die Haut schließlich den Tieren über den Kopf abgezogen wird, werden ihre nackten, blutenden Körper auf die Stapel all der anderen Leidensgenossen vor ihnen geworfen. Einige sind noch immer am Leben, atmen in kurzen Stößen und zwinkern langsam. Das Herz von einigen Tieren schlägt noch ganze fünf bis zehn Minuten lang, nachdem sie gehäutet wurden“, so schildern Undercover-Ermittler die Qualen, die sie an Pelzproduktionsstätten beobachtet haben.1
Wenn die Pelz-Lobby ihre dem Leben auf diese Weise abgerungene Ware dann auch noch als nachhaltiges „Naturprodukt“ bewirbt, ist die Grenze des Hohns endgültig überschritten – die Grenze des Erträglichen ist es ohnehin schon lange.
Nach den Schließungen der letzten deutschen Pelzfarmen […]