Christina Lobe unterrichtet seit 2005 Anusara Yoga® und ist für ihre Workshops, Immersions und Ausbildungen im gesamten deutschsprachigen Raum bekannt. Mit YOGA AKTUELL sprach sie über den bewussten Kontakt zur inneren Rezeptivität und Weisheit, über die beständige innere Arbeit als wichtigen Aspekt des Yoga und über die Yogalehrerrolle.
Christina Lobe ist zertifizierte Anusara-Yoga-Lehrerin und unterrichtet Teacher-Trainings und Workshops. Ihren ausrichtungsbasierten Yogastil verbindet sie mit Lehren der tantrischen Philosophie. Wir unterhielten uns mit ihr über Demut und Hingabe, den „Sitz“ des Yogalehrers und den inneren Weg des Yoga.
INTERVIEW
YOGA AKTUELL: Hast du heute schon Yoga gemacht?
Christina Lobe: Nein. Jetzt oute ich mich gleich. Ich bin gar nicht jemand, der gerne so früh am Morgen auf die Matte geht. Ich kann morgens extrem gut Sachen wegarbeiten und nutze dann meinen vollen Fokus dafür. Yoga mache ich eher in der Mitte des Tages. Das darf man nicht so laut sagen, weil man ja immer frühmorgens seine Sadhana machen sollte, aber bei mir funktioniert das nicht so gut.
Für viele funktioniert das nicht, auch für mich nicht. Ich finde es besser, wenn man flexibel bleibt und schaut, was für jeden Tag und für jeden Moment passt.
Ja genau, das gilt für den Körper und für den Alltag und die Menschen – und überhaupt.
Du hast vor vielen Jahren bei „City Yoga“ unterrichtet und dann zusammen mit Kai Hill „Yogatribe“ gegründet. Heute gehst du deinen eigenen Weg und bietest deine Teacher-Trainings auch online an. Diese durch die Pandemie normal gewordene Möglichkeit lädt vor allem junge Schüler dazu ein, zu glauben, dass man jetzt noch einfacher und schneller Yogalehrer werden kann.
Ja, man bedient sich an diesem reich gedeckten Buffet, was auf der einen Seite einen großen Wert hat. Ich selbst habe in den letzten zwei Jahren viele Online-Angebote zur Weiterbildung in Anspruch genommen und das total genossen. Aber Menschen, die frisch im Yoga sind und dann auch sehr schnell ein Teacher-Training machen, fehlt vielleicht manchmal die Demut und die Bereitschaft, sich auf diesem Weg wirklich einzubringen. Ich finde, es gibt im Yoga keine Abkürzung. Es ist wirklich eine demütige und beständige Praxis, eine Wiederholung, ein „Immer-wieder-auf-die-Matte-Kommen“, sich immer wieder mit sich und dem Leben auseinanderzusetzen. Es ist […]