Eine Gemeinschaft aufbauen, so lautet die klare Eingebung, die unsere Autorin empfangen hat – überraschend und entgegen vielen Zweifeln. Doch als sie sich klar dafür entschieden hat, kommt die Manifestation in Fluss, und die Vision nimmt Schritt für Schritt Gestalt an.
Endlich: Wir sind dreizehn Menschen, die fünf Tage auf „Durga‘s Tiger Land“ verbringen, und wir kommen aus vielen Ländern: Von Kasachstan bis Korea, von den Vereinigten Staaten bis England, von Deutschland und Tschechien bis Ecuador. Das Land empfängt uns freundlich: Als wir morgens am Strand Yoga machen, sieht man hinter meinem Kopf einen Regenbogen in den Wolken.
Der Ruf nach einer Vision
April 2020. Globaler Stillstand. Die internationale Covid-Politik hat in mir ein tiefes Unbehagen ausgelöst, das Gefühl, Entscheidungen ausgeliefert zu sein, die gegen meine Prinzipien verstoßen. Die Frage: Was ist meine Aufgabe in dieser Zeit? Was kann ich tun, damit die von Politik und Medien geschürte Angst vor dem Tod nicht das Lebendigsein frisst?
Ich gehe auf den Berg, faste, bitte das „Große Mysterium“ um Führung. Drei Tage lang passiert scheinbar nichts. Es ist kalt. Ich möchte gehen. Mich beschleicht das Gefühl: Das bringt doch alles nichts. Aber ich bleibe. Dann:
Die Vision
Abenddämmerung. Nieselregen im Nebel. Ich friere, sitze im Medizinkreis. Und dann unerwartet die klare Durchsage: „Such ein Stück fruchtbares Land abseits der Städte an einem kleinen Fluss. Bau eine Gemeinschaft auf, wo die Erfahrungen des Durga‘s Tiger Trainings im Alltag gelebt werden können. Einfach, aber gut leben. Vom und mit dem Land. Permakultur. Eine Café-Kneipe. Eine Schule. Ein Tempel und Meditationsort. Kunsträume. Eine integrale Art zu bauen und zu kommunizieren. Soziokratie. Kinderlachen. Werkstätten. Tiere. Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und Ländern, die zusammen diesen geistigen Raum materialisieren: miteinander wachsen, lachen, lieben, streiten, reden, tanzen, weinen, meditieren. Aber vor allem eine andere Wirklichkeit kreieren. Wo es darum geht, das Leben zu feiern, jeden Tag neu. Den Tod mittanzen zu lassen. Mit Freude und Beharrlichkeit bewusster zu werden.“
Widerstand
Ja, gut schön, ich hatte um eine Vision gebeten. Aber ich hatte etwas anderes hören wollen – eher eine kraftvolle Bestätigung, da weiterzumachen, wo ich gerade stehe, denn mein Leben hatte bis zum Einsetzen des Lockdowns ein aufregendes Gleichgewicht gefunden. Ein großer Widerstand macht sich in mir breit bei dieser […]