Der Frühling ist da! Die Natur wacht auf. Blüten verwöhnen das Auge und öffnen das Herz. Und trotzdem fühlen sich viele Menschen müde, verunsichert und in Teilen auch erschöpft. Wie du während dieser Zeit trotzdem Frühjahrsmüdigkeit auftanken kannst, erfährst du hier.
Frühjahrsmüdigkeit: Fühlst du dich gerade auch erschöpft?
Ich höre von vielen Menschen in den letzten Wochen, wie erschöpft sie sind. Irgendwie ist die Freude über den Frühling, die Blüten, die länger werdenden Tage ziemlich verhalten. Plötzlich dürfen wir wieder raus gehen, Masken fallen lassen, in Restaurants essen, reisen… All das, wovon wir lange geträumt haben. Aber irgendwie stecken uns der Winter und vermutlich die auch die letzten zwei Jahre ordentlich in den Knochen…
Frühjahrsmüdigkeit und Erschöpfung ade: 7 Tipps für dich
Wir haben ein paar hilfreiche Tipps für dich zusammengestellt, die dir helfen können, besser mit der Frühjahrsmüdigkeit und Erschöpfung umzugehen, um so wieder zu Kräften zu kommen.
1. Auferstehung an Ostern
In diesen Tagen feiert die christliche Welt die Auferstehung Jesu Christi. Auch wir sind im übertragenen Sinne immer wieder dazu aufgefordert, aufzustehen und von vorne anzufangen.
TIPP: Solltest du deine Yoga- oder Meditationspraxis in den letzten Wochen vernachlässigt haben, so nutz diese Festtage doch, um deine Praxis wieder aufzunehmen. Mit dem Geist des Anfängers, im Sinne der Achtsamkeit. Sei offen und entspannt. Überfordere dich nicht und versuche, dir eine Praxis auszusuchen, die dich stärkt und die dir guttut. Versuche, alles so zu sehen und zu erfahren, als würdest du die Übungen zum allerersten Mal machen. |
2. Integriere mehr Muße in dein Leben
Wenn wir gehen, laufen oder fahren, schauen wir nur einen ganz kurzen Bruchteil von Sekunden auf die Dinge oder Menschen, die uns begegnen. Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass die Zeit, die wir uns für die Betrachtung von etwas nehmen, in den letzten 50 Jahren und vor allem auch durch die Nutzung des Internets abgenommen hat. Wir werden immer oberflächlicher und bekommen immer weniger von dem mit, was uns begegnet. Untersuchungen haben auch herausgefunden, dass sich die Lebensqualität erheblich erhöht, wenn man sich Zeit nimmt, Dinge achtsam und ganz in Ruhe zu betrachten.
TIPP: Nutze die nächsten Tage und Wochen einmal ganz bewusst, um dir Zeit zu nehmen. Wie wär’s, wenn du dir jeden Tag ganz bewusst ein paar Muße-Minuten oder besser noch eine ganze Muße-Stunde einplanst?! Einfach nur dasitzen und schauen. Im Gras liegen und den Himmel betrachten. Die Blüten genießen. Dein Dasein feiern. Den Kaffee in Muße trinken. Probiere es aus und genieße diese ganz besondere Zeit. |
3. Vermeide Stress
Achte auf deine Gedanken. Lass dich nicht zu sehr von den Kriegsbildern erschüttern oder dich von Infektionszahlen und anderen möglichen negativen Szenarien der Zukunft negativ beeinflussen. Wir wissen nicht, was uns die Zukunft bringen wird. Vielleicht wird alles gut und wir haben uns umsonst gesorgt. Richte deine Gedanken lieber auf die Dinge und Menschen aus, die dir gute Gefühle geben.
TIPP: Mache eine Yogapraxis, die dich stärkt und die dich nährt. Sie wird auch dafür sorgen, dass du einfacher auf das Positive schauen kannst, das dich umgibt. Das ist insofern gut, da positive Gedanken erwiesenermaßen maßgeblich zu unserer körperlichen Gesundheit und inneren Zufriedenheit beitragen. Trotzdem hat unser Geist die Tendenz, sich in negativen Gedanken zu verfangen – oder schlimmer noch festzubeißen. Das hat einen guten Grund: Untersuchungen haben gezeigt, dass der Mensch ein sogenanntes „katastrophisches“ Gehirn besitzt. Er speichert automatisch viel schneller negative Erfahrungen als positive ab. Für unsere frühen Vorfahren war dieser Mechanismus für das Überleben notwendig, mögliche Gefahren rechtzeitig zu erkennen und zu antizipieren. Wer dazu nicht in der Lage war, hat häufig nicht überlebt. Heute hingegen führt der gleiche Mechanismus zu permanentem Stress und macht uns schlimmstenfalls krank. Achtsamkeit unterstützt uns darin, negative Gedanken als solche zu erkennen. |
4. Schenke den Bedürfnissen deines Körpers genug Aufmerksamkeit
Wie oft achtest du darauf, dass dein Körper genug Ruhe und Entspannung erfährt? Wie oft übergehst du deinen Hunger? Wann schenkst du deinem Körper den Schlaf, den er tatsächlich braucht? Gehst du rechtzeitig zur Toilette oder verkneifst du es dir, wenn das Handy klingelt?
TIPP: Sei achtsam und schenk den Signalen deines Körpers rechtzeitig Aufmerksamkeit. Geh dem Bedürfnis nach Ruhe auch dann nach, wenn dein Verstand dir vermittelt, dass du doch jetzt Yoga machen müsstest, Freunde treffen solltest, im Garten arbeiten könntest…. Wenn du müde und erschöpft bist, dann schenk deinem Körper Zeit, sich zu regenerieren. Das gilt auch für die Frühjahrsmüdigkeit. Iss die Nahrungsmittel, die dich stärken. Nicht die, von denen du meinst, dass sie gesund sind. Hör darauf, was dein Körper braucht. Du bist einzigartig und so auch die Bedürfnisse, die du hast. Geh ins Selbstvertrauen, wenn es darum geht, deinen eigenen Wünschen zu folgen. |
5. Nimm dir ruhig mehr Zeit!
Wenn du merkst, dass dir Meditationen helfen oder du intensiver in die Yogapraxis einsteigen möchtest, dann schenk dir jeden Tag möglichst mindestens 10 – 30 Minuten für eine regelmäßige spirituelle Praxis.
TIPP: Überleg dir, wann genau du diese Zeit am besten in deinen Tagesablauf integrieren kannst. Mit etwas mehr Übung und Gewohnheit wird automatisch auch das Bedürfnis entstehen, länger auf dem Meditationskissen sitzen zu bleiben. Solltest du an manchen Tagen aber nur wenig Zeit haben, geh lieber 5 Minuten in die Stille oder auf die Matte als gar nicht. Oder mach eine kurze Atem- oder Yogaübung – auch das ist immerhin besser als keine. |
6. Alles braucht seine Zeit – auch Veränderungen!
Auch wenn es dein Wunsch ist, von nun an achtsamer zu sein, die Dinge mit Muße zu erledigen und auf Stress gelassener zu reagieren: Erfahrungsgemäß braucht es Zeit, bis sich alte Verhaltensweisen verändert und sich im Gehirn neue neuronale Verschaltungen etabliert haben, die dafür sorgen, dass du auch in stressigen Zeiten achtsam und entspannt auf die Herausforderungen des Lebens reagieren kannst. Auch ein Apfelbaum wird keine reifen Früchte tragen, wenn du gerade einmal vor 3 Monaten die Samen gesät hast.
TIPP: Um zu verstehen, dass auch Körper und Geist Zeit für Veränderungen brauchen, säe Samen einer Pflanze und pflege diese. Sie ist ein gutes Sinnbild dafür, dass alles seine Zeit braucht. Schließlich ist der Frühling eine wunderbare Zeit, um genau diesen Prozess zu erleben und zu unterstützen. Sei gut zu dir. Love yourself! |
7. Bei Frühjahrsmüdigkeit und Erschöpfung: Sei gut zu dir
Es ist tatsächlich ein kollektives Phänomen, dass sich die Menschen erschöpft fühlen. Sei gut zu dir, hab Mitgefühl mit dir. Akzeptier, dass wir uns in einer außergewöhnlichen Zeit befinden. Noch nie sind wir global mit solchen Herausforderungen konfrontiert worden. Wir alle sind durch die Geschehnisse der letzten zwei Jahre so tief in unserem Menschsein verletzt worden, dass wir all das erst einmal verarbeiten müssen.
TIPP: Sei gut zu dir, wenn du müde und erschöpft bist. Sieh es nicht als ein persönliches Versagen, dass du jetzt nicht fröhlich und wild unterwegs bist. Schenk dir stattdessen Selbstmitgefühl. Verwöhn dich. Nimm dich in dem Arm – und auch die Menschen, die dir am Herzen liegen. |
Frühjahrsmüdigkeit ade
Selbst wenn du nur einen dieser 7 Tipps in den nächsten Tagen und Wochen machst, wirst du dir schon etwas Gutes tun! Im Laufe der Zeit wirst du spüren, wie deine Kräfte langsam wieder zurückkehren und die Frühjahrsmüdigkeit abnimmt. Du kannst dir natürlich auch jeden Tag einen dieser Tipps vornehmen und sie über einen längeren Zeitraum bewusst in den Alltag integrieren. Eine solche regelmäßige Praxis wird dich stärken und darin unterstützen, leichter durch diese Zeit des Wandels zu gehen.
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