Medizin gegen den Geist der Zeit: Besinnung auf das Echte, auf die inneren Gesetze und auf den geheimen Herzensraum.
Den folgenden Text schrieb ich schon vor einiger Zeit. Er ist und bleibt jedoch aktuell. Gerade habe ich ihn einer Lehrerin geschickt, die ihr Shabbat-Jahr plant. Möge er auch für dich eine Einladung sein.
Besonders in Lehrerkreisen ist das Shabbat-Jahr eine beliebte Möglichkeit, einmal ein ganzes Jahr Abstand zu nehmen vom aufreibenden Schulalltag und in der Ruhe, vielleicht bei einer Weltreise oder bei einem Kloster-Retreat oder bei der Beschäftigung im eigenen kleinen Garten und bei zielfreien Spaziergängen wieder zu sich selbst zu finden, neue Kräfte zu tanken, mit dem Gedanken einer beruflichen Umorientierung zu spielen, ihn vielleicht sogar konkret werden zu lassen.
Das jüdische Jahr 5782 – es entspricht der Zeit vom 7. September 2021 bis zum 25. September 2022 – ist nach alter Tradition wie jedes siebte Jahr ein Shabbat-Jahr. Es beruht auf den Aussagen im Buch Mose: „Und sechs Jahre besäe dein Feld und sammle seinen Ertrag ein. Aber im siebten lass es ruhen und brachliegen, damit die Armen deines Volkes essen mögen, und was sie übriglassen, mögen die Tiere des Feldes essen, und so mache es mit deinem Weinberg und deinem Olivenhain.“ (Exodus 23:10–11). „Und am Ende von sieben Jahren halte Erlass. Und dies ist die Angelegenheit des Erlasses: Jeder Gläubiger erlasse, was er seinem Nächsten geliehen hat, er dränge nicht seinen Nächsten und seinen Bruder, denn ein Erlass Gottes ist verkündet.“ (Deuteronomium 15:1–2).
Wir treten in den Hintergrund, um neue Räume in uns selbst zu entdecken, aber auch dem Mitmenschen Raum zu gewähren, den wir eventuell gedankenlos allzu sehr eingenommen hatten.
Raum entdecken, Raum gewähren
Was ist das Faszinierende an einem Shabbat-Jahr, was ist sein tiefes Geheimnis? Es ist die Prüfung des eigenen Gottvertrauens, des Vertrauens, das Seine Vorsehung uns das Richtige tun lässt und dass Er stets in uns gemäßer Weise für uns sorgt. Es ist zwar vordergründig ein Rückzug, doch wie der Text uns sagt, ist er mit einer sozialen Verantwortung verknüpft. Wir treten in den Hintergrund, um neue Räume in uns selbst zu entdecken, aber auch dem Mitmenschen Raum zu gewähren, den wir eventuell gedankenlos allzu sehr eingenommen hatten.
Im jüdischen Glauben sagt […]