Eine achtsame Bewegungspraxis, inspiriert vom Qigong – und von der kraftvollen Präsenz des Tigers.
Sein Aussehen ist königlich. Und er verfügt über unbändige Kraft. Der Tiger ist ein beeindruckendes Raubtier. Vielleicht fragst du dich, warum du dir als Yogi oder Yogini einen Fleischfresser zum Vorbild nehmen solltest? Der Tiger verkörpert Qualitäten, von denen wir profitieren können: Mut, Präsenz, Kraft und Selbstbewusstsein. Das Jahr 2022 steht übrigens im Zeichen des Tigers. Grund genug für uns, dem Tiger eine Übungsstrecke zu widmen: Mit dieser Mindful Movement Practice kannst du deinen inneren Tiger erwecken. Du stärkst den wilden, mutigen und durchsetzungsstarken Teil deiner Seele – ohne dabei einem anderen Lebewesen Schaden zufügen zu müssen.
Mindful Movements
Diese achtsame Bewegungspraxis (Mindful Movements) ist durch das Qigong inspiriert. Qigong stammt ursprünglich aus dem alten China und bedeutet übersetzt die Fähigkeit oder Meisterschaft (Gong), Energie (Qi) zu lenken. Es gibt einige Parallelen, aber auch Unterschiede zum Yoga. Im Folgenden werden die wichtigsten Grundprinzipien erklärt.
Meditation in Bewegung
Genauso wie beim Yoga verbinden sich Aufmerksamkeit, Bewegung und Atem zu einer Einheit. Indem du deine völlige Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment richtest, kannst du Gedanken an die Vergangenheit oder Sorgen über die Zukunft loslassen. Du kannst nicht nur in Stille meditieren, sondern auch in Bewegung, wenn du eins wirst mit dem, was du tust.
Spüren statt Denken
Der leichteste Weg raus aus dem Kopf führt hinein in den Körper: Indem du deinen Körper im gegenwärtigen Moment spürst, verblassen die Gedanken im Hintergrund. Du kannst deine Gedanken nicht kontrollieren (das ist ein häufiges Vorurteil in Bezug auf Meditation). Doch du kannst kontrollieren, worauf du deine Aufmerksamkeit richtest. Entscheide dich fürs Spüren statt fürs Denken! Spüren kann sich dabei sowohl auf die Wahrnehmung des grobstofflichen als auch des feinstofflichen Körpers beziehen.
Energie lenken
Vielleicht fällt es dir leicht, Energie wahrzunehmen. Oder vielleicht ist dir der Begriff der Lebensenergie – Qi in der traditionellen chinesischen Medizin, Prana im Yoga genannt – noch fremd. In der Mindful Movement Practice lenken wir Energie auf unterschiedliche Weise: Es gibt Übungen zur Reinigung, Übungen zur Aktivierung, und so genannte Flows. Während du bei den aktivierenden Übungen (z.B. dem Ausklopfen in unserer Übungsstrecke) etwas dafür tust, um die Energie aufzuwecken, wirst du bei den Flows (Übung 4 und […]