… und dem Individuum: über uns Menschen als Gruppenwesen und Verbündete, die in ihrer authentischen Einzigartigkeit gemeinsam in Harmonie leben können.
Ein Kolibri ist in unser Dschungelhäuschen geflogen. Es ist drei Meter hoch; die Wände gehen nicht bis zum Dach, da ist ein großer Leeraum, nur mit Fliegengitter geschützt, damit die Luft zirkuliert. Der Kolibri fliegt immer wieder dagegen, sucht den Ausgang. Ich versuche ihn zu fangen, um ihn hinauszutragen, in die Freiheit. Ich spüre sein rasendes Herz. „Er wird noch vor Angst sterben“… Alle Türen und Fenster sind auf, aber er sucht den Ausgang oben, wo ich ihn nicht erreichen kann.
Ich bin einmalig
Mich gibt es nur einmal. Das ist doch gut zu wissen: Mich gibt es nur einmal. Wirklich. Ob ich will oder nicht. Ich muss mich nicht anstrengen, mich nicht beweisen, nichts dafür tun. Es ist einfach so. Damit meine ich nicht nur meinen Fingerabdruck. Mein Lachen, meine Sicht auf die Welt, meine Sinnlichkeit, meine Art zu fühlen, zu denken, zu genießen, meine Verbindung zu „Spirit“, meine Kreativität – ja, alles an mir ist einmalig. Ich bin ein Individuum.
Dich gibt es nur einmal. Dich, mein Gegenüber. Das ist spannend.
Und wenn es so ist, also unverrückbar wahr – warum haben wir so oft das Gefühl, wir müssten unser Sosein beweisen? Verstecken? Etwas anderes darstellen, als wir fühlen?
Warum tun wir so viele Dinge, von denen wir nicht überzeugt sind? Woher kommt das Gefühl, nicht zu genügen? Warum fühlen wir uns so oft unfrei?
Heimat
In unserer westlichen Welt wurde die Illusion genährt, dass das eigene Bedürfnis Vorrang vor der Gemeinschaft hat. Man fühlt sich nicht mehr zugehörig, und das Wort „Heimat“ hat wenig Tiefe und Widerhall in uns in einer Zeit, in der die Menschen Mobilität in den Vordergrund stellen. Ich war erst erstaunt und bin nun erschreckt, da immer mehr junge Menschen mir erzählen: „Ich habe Sehnsucht nach einem Partner, einer Partnerin. Aber ich weiß ja nicht, wo ich einen Job finde … Eigentlich ist in meinem Leben keine Zeit für Partnerschaft, für Liebe … Ich möchte meine Freiheit nicht aufgeben …“ Wir meiden Konflikte und Verbindlichkeiten mit Freunden und Partnern, aber lassen die innere Spaltung zu, die entsteht, wenn man einer […]