Einer der bedeutsamsten asiatischen Räucherstoffe: In Indien wird Sandelholz traditionell im Rahmen von Pujas und Feierlichkeiten, zur Unterstützung der Meditationspraxis und in ayurvedischen Zubereitungen verwendet.
Das besondere Wohlaroma des Sandelholzes begleitet und begeistert die Menschen seit Jahrtausenden, und auch heute noch genießt das aus den asiatischen Tropengebieten stammende Holz bei Duft- und Räucherfreunden allerhöchste Beliebtheit. In Indien gehört der Baum überdies zu den großen ayurvedischen Heilpflanzen und wird zur Linderung einer Vielzahl unterschiedlicher Beschwerden eingesetzt. Heimisch ist der Weiße Sandelholzbaum (Santalum album) in Indien, in Indonesien und auf Timor. Er wird inzwischen aber auch in weiten Teilen Afrikas kultiviert. Was die im Handel geläufige Sortenbezeichnung „Mysore“ betrifft, gilt es zu wissen, dass zwar früher die höchsten Qualitätsgrade aus der Region um Mysore stammten, der Sandelholzbaum in Südindien aufgrund massenhafter Übererntung und Raubbau inzwischen allerdings sehr selten geworden ist; alte Wildexemplare sind kaum noch zu finden, und die Plantagenbäume müssen erst einmal ein Alter von mindestens fünfundzwanzig Jahren erreichen, bis das Kernholz das gewünschte Aroma entwickelt. Wird das Holz früher geerntet, handelt es sich grundsätzlich um eine minderwertige Qualitätsstufe. Es wird also noch einige Zeit dauern, bis auf dem internationalen Markt auch das einst sehr hochwertige Sandelholz aus Indien wieder erhältlich ist. Die Bezeichnung „Mysore“ steht daher heutzutage nicht mehr für die eigentliche Herkunftsregion, vielmehr ist sie als Synonym für hohe Qualität zu verstehen. Folglich kann „Mysore-Sandelholz“ auch aus Java oder Timor kommen.
Insgesamt umfasst die Gattung Santalum rund dreißig botanisch gesicherte Arten. Neben Santalum album werden zur Gewinnung des begehrten Rohstoffs sowie zur Destillierung des ätherischen Öls auch andere Vertreter herangezogen: Santalum austrocaledonicum (Neukaledonisches Sandelholz), Santalum ellipticum (Hawaiianisches Sandelholz), Santalum spicatum (Australisches Sandelholz) und Santalum yasi (Fidschi-Sandelholz). Das Holz dieser verwandten Arten verfügt zwar ebenfalls über das charakteristische Sandelholzaroma, im Gesamten hat ihr Duftprofil jedoch eine etwas mildere Ausprägung als Weißes Sandelholz.
Ein indischer Sakralbaum
Sandelholz ist einer der bedeutsamsten asiatischen Räucherstoffe, was in ganz besonderer Weise für Indien gilt. Dort ist der Sandelholzbaum (sansk. Chandana) ein heiliges Gewächs der Gottheiten Shiva und Vishnu und wurde bereits in den frühesten Sanskrit-Texten erwähnt. Als Räucherwerk kommt Sandelholz im Rahmen von Feierlichkeiten, Pujas und anderen hinduistischen Ritualen zur Anwendung. Es gilt als wirkstarker Unterstützer der Meditationspraxis, weshalb es besonders gerne […]