Über die zutiefst herzöffnende und mit dem Göttlichen verbindende Kraft eines besonderen Wortes und Ausdrucks.
Was geschieht eigentlich, wenn wir JA sagen? J und A – zwei Buchstaben, über die tief zu forschen sich lohnt. Als Atemtherapeut und im Yoga verankerter Mensch möchte ich eine interessante Tür hierfür öffnen.
Alles in unserem Körper ist miteinander vernetzt, über Nervenbahnen, über Gefäße, über das Fasziengewebe und das so genannte Interstitium, über das hormonelle Geschehen, über Energiebahnen, über noch nicht erforschte reflektorische Verbindungen und über ebenso noch weitestgehend unbekannte geistig-psychisch-körperliche Bezüge. Bei unserem Thema spielt einerseits der Vagusnerv eine entscheidende Rolle, und andererseits hat das vedische Wissen um die vielfältigen energetischen und physischen Wirkungen von Vokalen und Konsonanten eine Bedeutung.
Das Herz öffnet sich der Welt, der gesamten Schöpfung – und die Schöpfung öffnet sich für das Herz. Das ist eines der Geheimnisse des JA.
Ich erkläre zunächst die physiologischen Funktionen des Vagusnervs. Er ist der größte und am weitesten verzweigte Nerv innerhalb des Parasympathikus, der wiederum zum vegetativen (oder autonomen) Nervensytem gehört. Der Vagus wird auch „der wandernde Nerv“ genannt (von Lat. vagari = umherschweifen), weil er mit seinen zahlreichen Fasern fast den gesamten Körper durchzieht. Er ist der zehnte der insgesamt zwölf Gehirnnerven und steht in enger Verbindung mit dem dritten Hirnnerv (zuständig unter anderem für die Motorik der Augen), mit dem siebten Hirnnerv (unter anderem für die Gesichtsmotorik), und mit dem neunten Hirnnerv, der unter anderem Zunge und Kehlkopf versorgt.
Der Vagus wird auch Ruhenerv genannt, denn er steuert die Regeneration von Geweben und Organen, und zwar vornehmlich in den Ruhephasen des Körpers. Er beginnt im verlängerten Mark, der sogenannten Medulla oblongata, die am Übergang vom Rückenmark zum Hirnstamm liegt. An dieser Stelle fließen auch die Entspannungsbotschaften der oben genannten drei anderen Gehirnnerven mit dem Vagus zusammen. Die Stimulation dieser Nerven bewirkt eine unmittelbare Reaktion des Vagus, der dann sehr schnell Herzschlag, Atmung und die Aktivitäten der Bauchorgane verlangsamt.
Der Vagus ist verbunden zum einen mit den Atemwegen und deren glatter Muskulatur, zum anderen versorgt er die Organe des Verdauungstrakts, wie Magen, Milz und Teile des Dünn- und Dickdarms, dazu die Nieren und die Keimdrüsen (= Hoden und Eierstöcke) sowie die Herzmuskulatur und die glatte Muskulatur der Blutgefäße. Außerdem ist […]