Wenn wir mit den Jahreszeiten in Einklang leben, bringen wir automatisch Körper, Seele und Geist in Einklang. So bietet uns der Februar zahlreiche Möglichkeiten, uns von Altem zu trennen und uns für Neues zu öffnen.
Wo kommt der Name Februar her?
Man gab dem zweiten Monat des Jahres den Namen Februar, hergeleitet von dem römischen Sühne- und Reinigungsfest Februare, was so viel bedeutet wie „reinigen“. Er steht somit auch für Neuausrichtung und Neubeginn. Hornung ist ein weiterer altdeutscher Name und eine Anspielung für den reifen Rothirsch, der in diesem Monat die Stangen seines Geweihs abwirft und beginnt, sein neues Geweih zu entwickeln.
Eng verbunden mit dem Februar ist die Zahl 2. Sie symbolisiert die Gerechtigkeit und die zwei Hälften des Ganzen: hell und dunkel. Licht und Schatten. Bei den Griechen galt die 2 als erste tatsächliche Zahl und stand für Zweiheit, Polarität, Dualität, Yin und Yang in der materiellen Welt.
Wenn wir uns im Februar mit all jenen Göttern, Bäumen und Räucherstoffen verbinden, die diesem Monat zugeordnet sind, können wir ihre Kraft nutzen, uns neu auszurichten. Sie helfen uns dabei, in unsere Schöpferkraft zu kommen.
Frigg: die Gottheit des Februars
In der nordischen Mythologie ist Frigg die Gemahlin des höchsten Gottes Odin. Sie ist die Hüterin des Herdfeuers und verkörpert Wärme, Vertrauen und Geborgenheit. Sie ist auch die Hüterin der göttlichen Ordnung. Sie kann urplötzlich in unser Leben eindringen – und es auf einen Schlag verändern. Wenn du dich für diese nordische Göttin öffnest, kann Frigg dir Vertrauen, Leichtigkeit und Zuversicht in deine eigene Schöpferkraft – und auch in deine eigene Yogapraxis – schenken. Mit ihrer Hilfe kannst du zu der Erkenntnis gelangen, dass alle Umstände, Menschen und Situationen, die dir in diesem Monat begegnen, all das zeigen werden, was du für deine eigene innere Heilung benötigst.
Wenn du dich dafür öffnen, dass alles, was in diesem Monat passiert, deiner Entwicklung dient und alle Menschen und Geschehnisse eine Botschaft für dich bereithalten, dann kann dieser Monat für dich sehr fruchtbar sein. Mit Frigg an deiner Seite kannst du dich auf eine magische Reise begeben, die dich darin unterstützt, deiner eigenen Kreativität Ausdruck zu verleihen.
Die folgende Meditation kannst du gut am Ende deiner Yogapraxis anfügen, dann bist du möglicherweise schon entspannter und offener für die feinstoffliche Welt.
Meditation:Komm in eine bequeme Sitzhaltung. Schließ deine Augen und entspann dich. Stell dir vor, dass du in einem Raum sitzt, in dem ein Herdfeuer brennt. Du sitzt an dem Ofen und neben dir steht ein weiterer Stuhl. Eine Türe öffnet sich und die Göttin Frigg tritt hinein. Sie setzt sich zu dir ans Feuer. Vielleicht hast du eine Frage an die Göttin. Möglicherweise hat sie einen Rat, wie du alte Verhaltensmuster ablegen können, damit deine wahre Schöpferkraft zutage kommen kann. Möglicherweise hält sie einen Gegenstand für dich bereit, der dir in den nächsten Wochen Kraft schenken kann, wenn du dich immer wieder mit ihm verbindest. Nach einer Weile ist es Zeit, sich von Frigg zu verabschieden. Bedanke dich für das, was sie dir gezeigt hat. |
Buche: Wegweiser zu deinen Lebenszielen
Überall gibt es immer wieder wunderbare, magische Buchenhaine, die besonders jetzt einen Besuch wert sind. Denn die Buche bietet uns gerade im Februar die Möglichkeit, sich mit der Seele des Universums zu verbinden. Buchen sind Naturdenkmäler, die von unseren Vorfahren, den Kelten, sehr geschätzt wurden. Sie wussten, dass diese Bäume von majestätischen Geistwesen bewohnt sind, die nur darauf warten, dass wir sie um Hilfe bitten.
Inspiration:Übrigens ist die Buche auch in solchen Momenten ein guter Freund, in denen wir das Gefühl haben, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Solltest du in diesem Monat in einer solchen Situation befinden, so lohnt sich ebenfalls ein Spaziergang zu einer alten Buche. Manchmal kommt unter einem solchen Baum wie aus dem Nichts eine Inspiration, dass sich der Himmel wieder klärt. |
Fichtenharz: Räucherstoff für Reinigungsrituale
Wild gesammeltes Fichtenharz kann uns tief im Herzen berühren. Viele alte Kulturen wussten um die heilende Kraft der Räucherstoffe und verwendeten sie deshalb in Ritualen. Die Druiden, die „Ärzte“ der Kelten, beobachteten zum Beispiel, dass bestimmte Bäume „weinten“, wenn ihre Rinde verletzt war. Mit den Tränen, dem Harz, heilte die Fichte sich selbst. Räume, in denen Kranke lagen, unterzog man intensiver Räucherungen und erzielte dadurch, dass krank machende Geister vertrieben wurden, der Patient heilende Aromen einatmete und der Raum desinfiziert wurde.
Das Fichtenharz wurde darüber hinaus auch gerne im Februar zur Haus- und Hofreinigung eingesetzt, um all die dunklen Kräfte zu eliminieren und die schweren Gedanken zu reinigen, die sich im Laufe der Wochen innerhalb der eigenen vier Wände angesammelt hatten.
Fichtenharz kann dir auch dabei helfen, alte, persönliche Verletzungen loszulassen und den Blick für das Neue zu öffnen. So wie der Hirsch im Februar sein Geweih abwirft, so kannst du in diesem Monat Altes loslassen. Das Fichtenharz gibt einem Neuanfang noch einmal eine besondere Kraft. Wenn du dich während der Reinigung vollkommen auf die feinstoffliche Energie einlässt und die Botschaften, die der Harz für dich bereithält, kannst du möglicherweise sogar den Ruf des Lebens erkennen.
Meditation:Solltest du in den letzten Wochen krank gewesen sein, empfiehlt es sich, nach der Krankheit dein Schlafzimmer und dort insbesondere dein Bett rituell zu reinigen. Leg dazu das Fichtenharz in eine Räucherschale auf Räucherkohle und geh mit der Schale durch das Schlafzimmer und deine Wohnung. Räucher auch den Platz, an dem du Yoga machst. Stelle dir vor, wie die Krankheit von dem Harz absorbiert und transformiert wird. Auch wenn du nicht krank warst, lohnt es sich, im Februar die Wohnung oder das Haus mit Fichtenharz zu reinigen und es auf diese Weise von Altem zu befreien. |
Der Überlieferung nach vermitteln Fichten uns auch ihre ureigene Weisheit. Befindest du dich gedanklich in einer Sackgasse? Dann tust du gut daran, mit Fichtenharz zu meditieren. Manchmal wollen wir nicht wahrhaben, was ein anderer Mensch uns sagt. Wir sind enttäuscht oder verletzt, wenn er uns seine Wahrheit mitteilt. In diesem Fall ist es gut, sich mit dem Geist der Fichte zu verbinden. Sie schenkt dir Stärke und gleichzeitig die Kraft, der Realität ins Gesicht zu blicken. Atme bewusst die Klarheit ein und Verblendung aus, während das Fichtenharz im Räuchersieb verbrennt. Stelle dir auch hier vor, wie du die Verblendung ausatmest. Vielleicht ist sie wie ein grauer oder schwarzer Rauch, der mit der Zeit immer klarer wird. Probier es aus. Sei spielerisch, offen und neugierig für die Erfahrungen, die du mit dem Harz der Fichte machst.
Zum Weiterlesen:
Caroline Deiß: Dein mystisches Jahr. mvg Verlag, 2023