Den Klöstern im Mittelalter haben wir das reiche Wissen rund um heimische Heil- und Wildkräuter zu verdanken. Viele saisonale Schätze der Naturapotheke sprießen jetzt im Frühling – die passenden Rezepte findest du hier.
Ayurveda stammt zwar nicht aus Europa, lässt sich jedoch auch hier wiederfinden und auf unsere heimischen Heil- und Wildkräuter übertragen. Wer waren in unseren Gefilden die Pioniere für Heil- und Nutzpflanzen? Die Klöster im Mittelalter! Denn sie gestalteten Klostergärten zu dem Zweck, Heilkräuter anzubauen, und hatten somit einen wichtigen Einfluss auf Anbau, Verbreitung und Verwendung der Pflanzen. Hildegard von Bingen, eine Mystikerin und Nonne, die um 1100 n.Chr. geboren wurde, wusste damals schon, dass es für jede Krankheit eine Heilung gibt – oder zumindest ein heimisches Gewürz, das Linderung verspricht. Dies mag heutzutage nicht mehr für alle westlichen Krankheiten gelten, dennoch geht der Trend dahin zurück, die Heilung in der „Naturapotheke“ zu suchen.
Hildegard von Bingen, die sich auf ihre Intuition, Beobachtungsgabe und Fähigkeit zur Vision verließ, brachte das damalige Wissen über Krankheiten und Pflanzen aus der griechisch-lateinischen Tradition mit dem der Volksmedizin zusammen. Sie nutzte ebenso die Klostergärten zur Gewinnung von Heilpflanzen für Arzneimittel. Damals gab es eben keine Apotheke um die Ecke. Die Klöster sind und waren ein Fundus antiker Werke über Pflanzen- und Heilmittelkunde, die vervielfältigt, systematisiert und ausgetauscht wurden. Sie dienten dem Studium. So gelangten unter anderem Informationen über Pflanzen und Samen ursprünglich mediterraner Natur in die nördlichen Breitengrade.
Mönche und Nonnen machten es sich zur Aufgabe, sämtliches Wissen über Heilkräuter und ihre Wirkungen zu sammeln und weiterzugeben, so dass die westliche Apotheke sich quasi aus dem klösterlichen Erfahrungsschatz des Mittelalters speiste.
Die Goji-Beere von der anderen Seite des Erdballs ist in unseren Breitengraden die Hagebutte. Im jeweiligen Garten Eden wächst also von jeher das geeignete Heilmittel für jeden – und das nicht nur zur Sommerzeit. Genau wie im Ayurveda ist es wichtig, bei der Naturapotheke aus dem Boden darauf zu achten, dass die Wildkräuter regional und saisonal sind.
Hier findest du die Wirkung der einzelnen Heil- und Wildkräuter – bis heute gelten die Regeln des Mittelalters.
BESCHREIBUNG DER HEIL- UND WILDKRÄUTER
Zitronenmelisse:
Zitronenmelisse wirkt belebend, entspannend, appetitanregend und magenberuhigend. Hildegard von Bingen empfahl sie bei Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, rheumatischen Erkrankungen und Magenbeschwerden. Melissepräparate wendet man […]