Für viele ist es ein Traum: als Yogalehrer das weitergeben, was einem selbst am Herzen liegt. Aber kann man davon wirklich leben – und wenn ja, wie?
Die Tatsache, dass es immer mehr Yogalehrende gibt, kann verunsichern und Ängste schüren. Authentizität ist der Schlüssel dazu, den eigenen Platz in der Yogawelt zu finden: Wer seine einzigartigen Gaben kennt und bewusst einsetzt, muss nicht jedem Trend folgen oder gar versuchen, Yoga für alles und jeden anzubieten.
Die folgenden 7 Fragen können dir dabei helfen, deinen individuellen Weg zu finden:
1. Was ist deine Herzensbotschaft?
Erinnere dich an deine erste Begegnung mit Yoga. Warum hast du damit begonnen, was hat dich motiviert, dranzubleiben? Wieso hast du dich entschlossen, Yogalehrer zu werden? Was ist für dich die Essenz des Yoga? Formuliere deine Antworten möglichst konkret, z.B.: „Für mich geht es im Yoga vor allem darum, meine Körperwahrnehmung zu schulen“ statt „Yoga tut mir gut“. Achte auch darauf, dass du die Fragen mit dem Herzen beantwortest, nicht mit dem Verstand: Wie fühlt es sich an, das, was du liebst, in die Welt zu bringen?
Der Versuch, verschiedene Stile und Schwerpunkte abzudecken, wird oft zum Energieräuber. Frag dich: Wo fließt die Energie, wo geht es leicht? Orientiere dich nicht an anderen oder an Trends, sondern an deinem inneren Empfinden. Beginn mit einem Schwerpunkt – dein Angebot erweitern kannst du immer noch. Hab den Mut, deine eigene Nische zu finden. Und erinnere dich daran: Du lehrst durch das, was du verkörperst! Das kann nur glaubwürdig und stimmig sein, wenn es auch authentisch ist.
2. Mit wem möchtest du arbeiten?
Bei welchen Schülern „geht dir das Herz auf“? Sind es junge Mütter, Kinder oder ältere Menschen, sportlich Ambitionierte oder spirituell Orientierte? Bei welchen Personen hast du das Gefühl, durch die Arbeit selbst genährt zu werden, statt dich danach ausgelaugt zu fühlen? Natürlich darf sich diese Auswahl verändern, und als Yogalehrender wächst man oft gerade an herausfordernden Schülern. Dennoch sollten Freude und Leichtigkeit deine Leitsterne sein.
Mach dir auch bewusst, dass es ausreichend ist, deinen Schülern ein paar Schritte voraus zu sein. Du musst weder erleuchtet sein noch die komplexesten Asanas beherrschen, um ein guter Lehrer zu sein. Vertrau darauf, dass genau die Schüler zu dir kommen werden, […]