Auf der Nordhalbkugel unseres wunderschönen Planeten beginnt der Frühling im März. Er stellt somit eine Art Neuanfang dar. Der März wird dem Mars, lat. Martius „zum Mars gehörig“, und dem römischen Gott des Krieges zugeordnet. Im alten Rom nahm man im März nach der Winterpause wieder bewaffnete Konflikte auf.
März: Hallo Frühling!
Der kalendarische Frühling geht von der Frühjahrs-Tagundnachtgleiche bis zur Sommersonnenwende. Die Tagundnachtgleiche im Frühjahr wird mit dem Fest Ostara gefeiert. Die Tage werden länger und das Leben beginnt wieder von Neuem zu erblühen. Ostara war ein keltisches Fruchtbarkeitsfest zu Ehren der Natur. Man feierte die ewigen Zyklen der Natur. Das Datum kann auf einen der Tage zwischen dem 19. bis 21. März fallen. Traditionell wurden an diesem Tag die Häuser mit Kränzen aus Reisig und frischen Blumen geschmückt. Damit wollte man den Naturgeistern einen herzlichen Willkommensgruß senden. Es heißt, dass auch das die kleinen Geistwesen in dieser Zeit wieder in die Häuser zurückkehren. Auch die kleinen, gutmütigen Kobolde kehren dann wieder zurück. Und es ist gut, ihnen in den Tagen um Ostera etwas mehr Aufmerksamkeit zu schenken.
Es heißt, dass auch unser christliches Osterfest auf Ostara zurückzuführen ist. Auch die Kelten betrachteten den Hasen als ein Symbol der Fruchtbarkeit. |
Inspirationen für den März: Rituale für den Neubeginn
Die folgenden Rituale kannst auch du an diesem Tag machen, um das Ostara zu ehren.
1. Einen Samen im Herzen säen
Es ist spürbar, dass sich die Natur erneuert und sich die ersten Frühlingsboten zeigen. Auch du kannst diesen Monat nutzen, um Samen zu legen, die im Laufe dieses Jahres aufgehen sollen. Welche Werte möchtest du ins Leben bringen? Du kannst dir vorstellen, dass du dir eine Tugend vornimmst, die du in diesem Jahr leben willst. Während deiner Meditation kannst du dir vorstellen, dass du sie in dein Herz pflanzt. Was genau ist es, was dich bereichern würde? Dankbarkeit? Freundlichkeit? Das Gefühl von Verbundenheit? Liebe? Zuversicht? Nimm dir die ersten Wochen des Monats Zeit, dich einmal tiefer mit unterschiedlichen Werten zu beschäftigen. Und dann mach am 20.03. zum Ostarafest folgende Meditation:
Komm in eine aufrechte Sitzhaltung. Schließ deine Augen. Wenn du magst, kannst du eine Hand auf dein Herz lege. Verbinde dich so noch einmal bewusster mit deinem Herzen. Stell dir dann vor, dass du einen Samen in dein Herz pflanzt. Es ist die Qualität, die du dir ausgesucht hast. Du kannst dir dazu auch sagen: Möge z.B. der Samen der Verbundenheit in meinem Herzen aufgehen. Möge ich die Verbundenheit zwischen meinem Körper, meiner Seele und meinem Geist immer mehr spüren. Möge ich auch die Verbundenheit zwischen mir und der Natur immer unmittelbarer im Bewusstsein tragen. Möge ich auch die Verbundenheit zwischen mir und anderen Wesen im Herzen tragen und mich dementsprechend verhalten. Möge mir somit immer bewusst sein, dass das, was ich anderen antue, ich letztendlich mir selbst antue. Verweile so ein paar Minuten und stell dir vor, dass sich diese Qualität jetzt immer mehr in deinem Herzen ausbreitet und nach und nach dein ganzes Wesen durchdringt. |
2. Einen Samen in der Erde säen
Du kannst auch ganz real am Ostarafest einen Samen in die Erde geben. Suche dir dazu eine Pflanze aus, die stellvertretend für die Qualität steht, die du in dein Herz gepflanzt hast. Auf diese Weise hast du auch einen ganz realen, haptischen Bezug zu der Qualität. Indem du sie pflegst, wirst du dich auch automatisch an die Qualität in deinem Herzen erinnern. Während du die Pflanze täglich gießt oder dich ihr zuwendest, kannst du die Sätze noch einmal wiederholen: „Möge z.B. der Samen der Verbundenheit in meinem Herzen aufgehen. Möge ich die Verbundenheit zwischen meinem Körper, meiner Seele und meinem Geist immer mehr spüren. Möge ich auch die Verbundenheit zwischen mir und der Natur immer unmittelbar im Bewusstsein tragen. Möge ich auch die Verbundenheit zwischen mir und anderen Wesen im Herzen tragen und mich dementsprechend verhalten. Möge mir somit immer bewusst sein, dass das, was ich anderen antue, ich letztendlich mich selbst antue.“ Auf diese Weise wirst du – besonders dann, wenn du die Worte laut sprichst, dir der Qualität noch einmal mehr bewusst. Und auch welche weitreichenden Konsequenzen sie hat.
TIPP: Du kannst die Rituale mit dem Samen auch über das ganze Jahr hindurch machen. Auf diese Weise wirst du die Qualitäten, die deinem spirituellen Wachstum dienen, verinnerlichen und auch in Krisenzeiten Zugriff auf sie haben. |
3. Barfuß gehen im März
Nutz den Monat März und insbesondere den Ostara-Tag ganz bewusst für Gehmeditationen in der Natur. Geh am besten barfuß. Verbinde dich so ganz neu mit der Natur. Achtsam. Offen. Schritt für Schritt. Auch hier kannst du wieder dein „Mantra“ verwenden bzw. dich mit der Qualität oder eine der Qualitäten verbinden, die du mit dem März in dein Leben bringen möchtest. Stelle dir dabei vor, dass du mit jedem Schritt, den du gehst, diese Qualität mehr in dein Leben bringst. Jeder Schritt, den du auf diese Weise gehst, bringt dich so auch auf deinem spirituellen Weg weiter. Mit der entsprechenden Offenheit, Achtsamkeit und Liebe wirst du dir selbst und allen Wesen näherkommen.
4. Entzünde ein Ostara-Feuer
An Ostara gibt es mittlerweile an verschiedenen Orten Möglichkeiten, dieses wunderschöne Fest in Gemeinschaft zu feiern. Möchtest du es aber lieber allein feiern oder für dich und deine Liebsten ein solches Feuer machen, dann achte bitte darauf, dass du das Feuer erst kurz vor dem Ritual schichtest. Tiere suchen häufig Unterschlupf in gestapeltem Holz. Um sie nicht zu verbrennen, ist es besser, es erst kurz vorher aufzustapeln. Du kannst es auch in einer kleinen Feuerschale machen. Wenn du keine Gelegenheit dazu hast, kannst du auch eine Kerze entzünden, die symbolisch dafür steht.
5. Gaia ehren
Im März beginnen die Menschen auch wieder damit, raus in die Gärten zu gehen. Es wird umgepflügt, gesät und beschnitten. In heidnischen Ritualen wurde im Frühjahr die Erde erweckt und die göttliche Kraft, die ihr innewohnt, geehrt. Die Göttin für das Erdreich ist Jörd. Sie ist aber auch unter dem Namen Erda, Hertha, Berta, Nerthus oder Gaia bekannt. Verbinde dich mit ihr, indem du in direkten Kontakt mit der Erde gehst. Berühre die Erde. Spüre sie. Nimm den Kontakt mit ihr auf, so wie du körperlich in Verbindung mit einem Menschen gehen würdest, den du sehr liebst. Wir vergessen nur zu schnell, dass die Erde unsere Mutter ist. Mit diesem Ritual kannst du die göttliche Kraft der Erde zelebrieren.
Übung: Verbinde dich mit der Yogahaltung Tadasana mit der ErdeDu kannst diese Übung gut auf einer Wiese, im Wald oder am Ufer eines Flusses oder Sees durchführen. Deine Füße stehen dabei hüftbreit auseinander, die Fußspitzen zeigen nach vorne, die Knie sind leicht gebeugt und das Becken ein wenig nach vorne gekippt. Streck den Nacken ein wenig, indem du das Kinn zur Brust ziehst. Um die notwendige Stabilität zu erlangen, kannst du dir vorstellen, dass ein langes Pendel zwischen ihren Beinen hängt. Halte Oberkörper, Schultern und Arme entspannt. Richte deine ganze Aufmerksamkeit nun auf deine Fußsohlen und nimm ganz bewusst über deine Füße Kontakt zum Boden auf. Versuche nun, mit geschlossenen Augen und durch einige tiefe Atemzüge Kontakt zur Erde aufzunehmen und im Hier und Jetzt anzukommen. Gedanken, die um Arbeit, Kinder, deine Partnerschaft kreisen, nimm wahr, lass sie aber vorbeiziehen wie eine Wolke am Himmel. Genieß das Gefühl, dass Gaia, die Erde, dich trägt und versuch, alle Spannungen in den Muskeln so weit wie möglich loszulassen. Stell dann beim Einatmen vor, wie du die Energie der Erde aufnimmst. Stell dir weiter vor, wie die heilende Kraft der Erde durch deine Füße langsam an den Beinen entlang deinen ganzen Körper durchströmt. Atme dann vollständig aus und gib alles Alte, Dunkle und Schwere an die Erde ab. Wiederhol diesen Zyklus einige Male. |
6. Wildpflanzen im März
Je nach Witterung wirst du schon zahlreiche frische junge Wildkräuter finden können. Sie alle eignen sich wunderbar für eine Frühlingskur. Besonders die Vorfrühlingskräuter zeigen sich jetzt schon. Sie wachsen allerdings nur für einen sehr kurzen Zeitraum. Die Schlüsselblume, die jetzt so schön gelb blüht, steht allerdings unter Naturschutz und darf nicht gesammelt werden.
Bedienen darfst du dich am Scharbockskraut. Es hat einen hohen Vitamin-C-Gehalt und wurde früher gegen Skorbut eingenommen. Es hat einen mild würzigen Geschmack und eignet sich für Salate und für Smoothies. Allerdings sollte es nur bis zur Blüte gegessen werden, weil danach der Gehalt an leicht giftigem Protoanemonin zunimmt.
Genauso gern kannst du dich in der Naturapotheke auch an Bärlauch bedienen. Es ist eine hervorragende Pflanze, um Blut und Darm zu reinigen. Deshalb eignet sie sich für eine Frühjahrskur besonders gut. Haltbar manchen kannst du es besonders gut, wenn du ein Pesto oder Bärlauchsalz zubereitest. Achte beim Sammeln darauf, dass du es nicht mit giftigen Doppelgängern verwechselst, wie zum Beispiel dem Maiglöckchen. Du kannst ihn daran erkennen, dass er sehr nach Knoblauch riecht, wenn du ihn zwischen den Fingern zerreibst.
Genieß den März in vollen Zügen
Nutze ihn für Projekte, die du jetzt auf den Weg bringen möchtest oder mit frischem Schwung wieder voranbringen willst. Dieser Monat ist ein guter Monat, um dies zu tun.