Sie zählt zu den bedeutendsten Göttinnen im Hinduismus. Sie wird im Devimahatmya, einer der wichtigsten Schriften zur Verehrung Devis, der Göttin, u.a. als Ursprung und Verkörperung des Universums und als Vernichterin zahlreicher Dämonen bezeichnet. Durga ist die weibliche Urkraft des Universums, das unpersönliche Absolute. Wörtlich heißt Durga „die schwer Zugängliche“. Man verehrt sie als die Manifestation der göttlichen Urkraft, die gleichermaßen Leben schenken kann und es aber auch wieder nimmt. Mal ist sie gütig, mal strafend.
Durga und ihre verschiedenen Erscheinungsformen
Diese Göttin wird gerne als eine der segenreichsten Erscheinungen der indischen Devis beschrieben. Mutig und weise zugleich ist sie aus den kosmischen Sphären herabgestiegen, um die Harmonie auf der Erde aufrechtzuerhalten. Durga wird gerne als „Festung” oder „Ort” übersetzt, der schwer einzunehmen ist. Eine andere Zuschreibung für Durga lautet, „Durgatinashini”. Damit gemeint ist „diejenige, die alle Schwierigkeiten auslöscht“. Gerne wird sie als diejenige beschrieben, die uns Menschen beschützt und dabei hilft, uns nicht länger in der Welt der Illusion zu verlieren.
In erster Linie wird sie als die Vernichterin zahlreicher Dämonen verehrt. Im Tantrismus wird sie als Shakti verehrt, als Gemahlin Shivas. Sie erscheint mal als Sarasvati, Lakshmi, Ambika oder Ishvari. Sie kann aber auch in anderen Formen erscheinen, in denen sie Kraft, Weisheit und das Handeln verkörpert. Als Lakshmi gehört sie zu Vishnu, als Sarasvati zu Brahma.
Wie wird Durga dargestellt?
Durga wird gern mit dunkler Hautfarbe, drei Augen und vier, sechs oder acht Armen abgebildet. Ihre acht Hände sind ein Hinweis auf ihre unendliche Stärke. In ihren Händen trägt sie wie alle anderen Gottheiten wichtige Utensilien: Ihre Attribute variieren in den unterschiedlichen Darstellungen genauso wie bei anderen Gottheiten. Unter anderem wird sie mit Dreizack, Schwert, Muschelhorn, Pfeil und Bogen, Blitz und einem dritten Auge dargestellt. Sie trägt die Waffen Shivas in ihren Händen, das Schwert, den Dreizack und den Bogen.
Auf ihrem Kopf thront eine Mondsichel. Ihr Reittier ist entweder ein Löwe oder ein Tiger, die ihre große Entschlossenheit symbolisieren. So wie eine Löwin mutig und mit großer Kraft selbstlos für ihre Kinder kämpft, so kämpft auch Durga entschlossen.
Ihre Utensilien haben folgende Bedeutung:
- Dreizack: Es ist Shivas Dreizack, mit dem Durga die Leiden auf allen drei Ebenen entfernt; der körperlichen, geistigen und spirituellen Ebene.
- Schwert: Das Schwert steht für Durgas scharfen Verstand und ihr Wissen, ihre Klarheit, die frei von jeglichen Zweifeln ist.
- Muschelhorn: Das Muschelhorn symbolisiert das OM, den Klang des Ursprungs
- Pfeil und Bogen: Sie schenken der Göttin die Energie, die sie braucht, um gegen Feinde zu kämpfen.
- Blitz: Der Blitz symbolisiert ihre Standhaftigkeit. Er schlägt anderswo ein, Durga selbst wird aber nie von ihm getroffen.
- Das dritte Auge: Es zeigt den Übergang zur spirituellen Ebene.
Wie viele andere Gottheiten im Hinduismus, so wird auch Durga ebenfalls ganz unterschiedlich dargestellt. Ihre Darstellungen hängen davon ab, ob sie sich in freundlicher oder kämpferischer Gestalt zeigt. Ist sie freundlich, nährt sie Mensch und Tiere. Als kämpferische Schirmherrin kann ihre vernichtende Kraft sehr deutlich werden. Steht der vernichtende Aspekt im Vordergrund, wirkt sie bedrohlich. Diese Rolle nimmt sie besonders dann ein, wenn die Erde von Dämonen bedroht wird.
Durga als die göttliche Mutter
Die göttliche Mutter, wie Durga auch bezeichnet wird, zeigt sich außerdem in einer besonderen Form: „Rudramsha Durga“. In dieser Darstellung hat sie ebenfalls eine dunkle Hautfarbe. Sie ist in rote Gewänder gehüllt und trägt goldenen Schmuck, der mit Rubinen besetzt ist. Ihr Kopf wird von einem Kirta-Mukuta geschmückt. Mukuta bedeutet im Sanskrit „Krone“, Kirita bedeutet „Diadem“, „Ornament“. Kirita-Mukuta ist eine zylindrische Krone mit vielen Verzierungen, geschmückt mit Edelsteinen. Die Mitte der Vorderseite der Krone hat ein Juwel oder ein zentrales Motiv. Ein Kirita-Mukuta symbolisiert das Königtum und schmückt verschiedene Formen von Vishnu und Surya. In dieser Erscheinung hat sie vier Arme und nur zwei Augen. In ihren Händen hält sie ein Schwert, eine Muschelschale, einen Dreizack und ein Chakra. Sie reitet auf einem Löwen. Zu jeder Seite sieht man die Sonne und den Mond. Auf ihrer Stirn leuchtet ein drittes Auge.
In vielen klassischen Schriften wird Durga als diejenige beschrieben, die den Büffeldämon Mahisasur mitsamt seiner ganzen Armee erschlug. Deswegen wird sie auch als Büffeltöterin bezeichnet. Sie trat auf Wunsch der himmlischen Devas in Erscheinung, weil diese von dem Büffeldämon terrorisiert wurden.
Die Wiedergeburten Durgas
Wie andere Götter, so hat sich auch Durga zahlreiche Male inkarniert. In einer Inkarnation wurde sie als Sati, die bekannte Tochter von Daksha Prajapati, wiedergeboren. Ein anderes Mal als Tochter Hemavatas, eingehüllt von einem goldenen Nabel. In zwei Inkarnationen wird sie als die Gefährtin Shivas erwähnt, die an seiner Seite besondere Aufgaben erfüllen soll. Wo auch immer sie erscheint: Es ist immer auch ihre Aufgabe, schöpferischen, bewahrenden und zerstörerischen Energien Ausdruck zu verleihen.
Durga:Qualitäten: Weisheit, Kraft, Erhalt und Zerstörung Übersetzung: Durga Yantra Der Gottheit Durga Ambe Ma wird dieses Yantra zugeordnet. Es wird gemeinsam mit dem Bija-Mantra Hrim gesungen. Du kannst es anrufen, um ihren Segen zu erhalten. Du kannst es täglich in deine Praxis integrieren, wenn du Wünsche hast, die erfüllt werden sollen. Es wird dir aber auch helfen, wenn du Probleme hast, die zu bewältigen sind. Sollte es in deinem Umfeld Energieräuber geben oder Menschen, die dir übel gesonnen sind, so wird es dir ebenfalls helfen, sie zu besiegen. |
Quelle:
Roswitha Maria Gerwin. Wenn Shiva tanzt – Die weibliche Kraft im Yoga. Theseus Verlag in Kamphausen Media GmbH, 2011.
„Ma Durga, die universelle Muttergöttin„