Die so genannten „vier erhabenen Zustände“ stellen eine besondere Meditationsform dar, die die Verbundenheit mit allen Wesen stärkt. Gleichzeitig sind diese vier Aspekte, die Brahmaviharas, ein wesentlicher Bestandteil der buddhistischen Ethik und sollten idealerweise als grundlegende Geisteshaltung allen Wesen gegenüber kultiviert werden. Ein wertvoller Ansatz, der uns besonders in der heutigen Zeit helfen kann, Brücken zu bauen. Buddha legte sie seinen Schülern mit folgenden Worten ans Herz: „Da weilt, Bruder, ein Mönch mit in Liebe gerüstetem Geist, mit in Mitgefühl gerüstetem Geist, mit in Mitfreudigkeit gerüstetem Geist, mit in Gleichmut gerüstetem Geist die ganze Welt durchstrahlend. Das, Bruder, nennt man unbegrenzte Befreiung im Erleben.“
Die vier erhabenen Zustände stellen vier Säulen der buddhistischen Ethik dar, sind aber auch gleichzeitig als Ziel der Meditation und als Lebenshaltung gedacht.
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Wer diese vier erhabenen Zustände regelmäßig praktiziert, durchstrahlt damit nacheinander alle vier Himmelsrichtungen, und damit die ganze Welt, mit bedingungsloser Liebe. Buddhistische Mönche bestätigen die intensive und heilsame Wirkung dieser Praxis. Sie berichten, dass die damit einhergehende Ausstrahlung sich besänftigend auf Menschen und Tiere auswirkt, die sich in ihrer Nähe befinden. Und vom Buddha Shakyamuni heißt es, dass er mit Hilfe von liebender Güte, Mitgefühl, Mitfreude und Gleichmut sogar einen angriffslustigen Elefanten beruhigt haben soll.
Metta / liebende Güte
Hierbei handelt es sich um eine Geisteshaltung, die auf Wohlwollen ausgerichtet ist. Diese Form der Zuneigung strahlt aus dem Herzen und ist freundschaftlich und nicht an Bedingungen geknüpft. Sie ist auch nicht an Begierde oder Anhaftung demjenigen gegenüber geknüpft, dem Metta geschickt wird. Im Vordergrund steht das Interesse, dass alle Wesen glücklich sind. Die Voraussetzung hierfür ist, dass man sich selbst anerkennt und wertschätzt. Nur wer sich selbst wohlwollend begegnet, kann auch anderen Wesen bedingungslos diese Qualität zuteil werden lassen. Die Fähigkeit, sich selbst liebevoll zu begegnen, ist nicht jedem Menschen in die Wiege gelegt, kann aber erlernt werden. So wie ein Muskel […]