Was ist der Zusammenhang zwischen chronischen Schmerzen und Hormonen? Und was bedeutet das speziell für Frauen in den Wechseljahren und nach der Menopause? Aktuelle Erkenntnisse!
Viele neue Studien widmen sich sowohl dem großen Thema, inwiefern Faszien die Auslöser für Schmerzen sind, als auch der Fragestellung, wie die verschiedenen Geschlechtshormone auf die Faszien wirken bzw. das Schmerzgeschehen beeinflussen. Mittlerweile ist mehrfach nachgewiesen worden, dass gerade postmenopausale Frauen und Frauen mitten im Wechsel stärker unter myofaszialen Schmerzen leiden als Männer. Es gibt erste Hypothesen.
Schmerzen
Schmerz ist ein enorm komplexes Geschehen. Es ist höchst individuell und abhängig von unseren Erfahrungen, unserem Gemütszustand, dem Stresslevel, davon, wie gut wir uns sozial integriert fühlen etc.
Fibromyalgie, schmerzende Gelenke (bei negativem Rheumafaktor), unerklärliche, wandernde Schmerzen im Körper – auf diese Beschwerden hat die Schulmedizin häufig keine Antworten. Doch gerade die neuesten Forschungsergebnisse im großen Feld der Faszienforschung schenken Hoffnung: Sie helfen zu verstehen, wie Schmerzen entstehen, und was wir dagegen tun können.
Gerade im letzten Jahrzehnt wurde nicht nur deutlich, wie relevant das Fasziengewebe ist, sondern auch, dass es eine Schlüsselstelle im Bereich des chronischen Schmerzes sein kann.
Faszien, das Nervensystem und das Immunsystem hängen zusammen. Es gibt mittlerweile Erklärungen, wie Körper, mentale Vorgänge und Emotionen sich gegenseitig beeinflussen. In diesem Bereich ist auch die Psychoneuroimmunologie stark.
Narben und Fibrosen als Schmerzquelle
Jede Narbe beeinflusst das Spannungsgeschehen im faszialen Gewebe. Meist gehen die Narben durch mehrere Schichten. Diese Spannungsveränderung können sowohl durch sichtbare, äußere als auch durch nicht sichtbare, innere Narben oder auch durch Ödeme, Fibrosen und Adhäsionen entstehen.
Carla Stecco, die bekannte Faszienforscherin aus Padua, fand heraus, dass es oft die eingeschränkte Gleitfähigkeit zwischen den einzelnen Gewebeschichten ist, die Schmerzen bereitet – mehr als die Narbe selbst.
Lymphstau als Schmerzquelle
Eine ganz neue Studie aus dem Jahre 2021 zeigt, wie sehr in unserem Körper alles mit allem verwoben ist. Bei einer Entzündung verändern sich auch die Durchblutung und der Lymphfluss. Dadurch, dass die Lymphe nicht abfließen kann, sammelt sie sich zusammen mit Entzündungsstoffen in den Zellzwischenräumen. So werden die Nozizeptoren ständig auf Alarmbereitschaft gehalten, und ein ungünstiger Kreislauf beginnt.
Zudem entsteht durch den „Lymphstau“ und die erhöhte Spannung im Muskel Fibronektin, eine Art körpereigener „Klebstoff“, der das „Slide & Glide“ beeinflusst. Fibronektin ist ein Zucker-Eiweiß-Molekül, das […]