Dehnungen und Öffnungen – Asanas für mehr Beweglichkeit.
Fast jeder Mensch erfährt im Laufe seines Lebens körperliche Einschränkungen. Sei es von Geburt an durch Fehlbildungen wie zum Beispiel Hüftdysplasie oder Skoliose, durch Unfälle, Krankheiten oder zu viel Arbeit am Computer, bis hin zu den Einschränkungen, die sich durch das Älterwerden ergeben. Durch Yoga haben wir ein kraftvolles Tool, das uns hilft, beweglich und stark zu werden und zu bleiben, körperliche Probleme zu verbessern und vielen Einschränkungen vorzubeugen – bei sorgfältiger Ausführung der Asanas natürlich.
Bei körperlichen Einschränkungen müssen wir nicht auf die heilende Wirkung von Yoga verzichten, wenn wir die Asanas so abwandeln, dass wir ihre Benefits nutzen und gleichzeitig Rücksicht auf unsere Voraussetzungen nehmen. Das bedeutet, dass wir zunächst überlegen, welche Haltungsgruppen bzw. Übungen welche Benefits haben, und wie wir sie von anspruchsvoll zu easy abwandeln können.
Wir unterscheiden zwischen Haltungen, die Kraft aufbauen und so unser Skelettsystem stützen (Beispiel Standhaltungen und Core-Aktivierung), Haltungen, die die Beweglichkeit verbessern und so unsere Gelenke entlasten (Beispiel Hüftöffnungen und Dehnungen), Haltungen, die die Körperflüssigkeiten aktivieren und so für einen guten Stoffwechsel und für Entgiftung sorgen (Beispiel Twists und Umkehrhaltungen) und Entspannung wie Restorative Yoga oder Yin Yoga plus Meditation und Pranayama.
Beweglichkeit verbessern
Kinder sind normalerweise sehr beweglich. Doch schon im Laufe der Kindheit ändert sich das langsam, aber sicher. Je älter wir werden, desto mehr verkürzen sich die Muskeln, Sehnen und Bänder. Dadurch entsteht immer mehr Druck auf die Gelenke, die Gelenkflächen nutzen sich stärker und ungleichmäßiger ab, und wir entwickeln Verschleißerscheinungen wie Arthrose. Durch Dehnungen können wir nicht nur diesen Verschließerscheinungen entgegenwirken, sondern auch Fehlhaltungen, wie zum Beispiel einem krummen Rücken.
Allerdings stehen Männer und Frauen bei diesem Thema oft vor unterschiedlichen Herausforderungen. Das männliche Bindegewebe ist anders angeordnet als das weibliche: Bei Frauen verlaufen die Bindegewebsfasern parallel und unterliegen hormonellen Einflüssen. Das ermöglicht Frauen, in der Schwangerschaft einen dicken Bauch zu bekommen und ein Kind zu entbinden, ohne dass das Gewebe reißt – im Normalfall. Weil männliches Bindegewebe netzförmig angeordnet ist, ist es stabiler.
Deswegen können wir auf der Yogamatte oft beobachten, dass Männer steifer sind als Frauen und ihnen Dehnübungen deshalb sehr viel schwerer fallen. Es gibt aber auch hyperflexible Menschen – meistens sind es Frauen –, die sich einfach in […]