Alltag und Leben, Körper und Energie, Geist und Psyche, das Absolute und Göttliche – wie Meditation diese vier Bereiche unseres Seins durchwirkt.
Und alles kommt und geht und atmet Leben.
In all dem Atmen schwingt ein Segen,
Der uns vielleicht auch in die Welt der Stille trägt;
Wo alles ruht, gesammelt, gelöst von Zeit und Raum.
Und ohne Warten ruht,
Bis wieder Leben kommt und geht.
Und alles kommt und geht und atmet Leben.
(Verfasser bekannt)
Ähnlich wie beim Yoga können auch in der Meditation – und durch sie – unterschiedlichste Ebenen angesprochen und berührt werden. Oft sind wir uns aber dessen nicht bewusst, da wir vielleicht nur auf eine bestimmte Methode fixiert sind oder nur wenige Zugänge kennen. Je offener und interessierter wir jedoch sind, in dieses transformierende spirituelle Feld einzutauchen, desto eher können wir uns von begrenzten und einengenden Vorstellungen lösen. Dann werden sich uns neue Möglichkeiten, Aspekte und Erkenntnisse erschließen, und wir werden dabei vielleicht sogar erahnen, wie vielfältig, grenzenlos und zeitlos Meditation letztendlich ist.
Seit fast vier Jahrzehnten ist Meditation ein wesentlicher Teil meines Lebens, und diese bereichernde Erfahrung zeigt mir zweierlei: Erstens: Der Weg ist das Ziel. Zweitens: Je mehr ich versuche, Meditation mit dem limitierten Verstand zu begreifen, desto mehr entferne ich mich von der eigentlichen meditativen Erfahrung.
Dennoch kann es manchmal sehr hilfreich sein, sich von Zeit zu Zeit eine gewisse theoretische Übersicht zu verschaffen. Denn ein Blick auf eine Landkarte kann von großem Nutzen sein, um sich nicht im unwegsamen Gelände zu verirren oder in einer ausweglosen Sackgasse zu enden. Vielleicht werden mich neue Konzepte auf ganz unerwartete und interessante Aspekte hinweisen, die mir sonst in meiner gewohnten Meditationsblase verborgen geblieben wären.
1. Alltag und Leben
Wenn sich Meditation nicht früher oder später positiv und heilsam auf mein alltägliches Leben, meine Umwelt und meine Mitmenschen auswirkt, dann hat sie eines der wesentlichsten Ziele verfehlt und wird mir vielleicht nur als Fluchtstrategie oder Beruhigungspille nutzen.
Wenn man gefragt wird, wie weit man eigentlich schon auf dem Meditationsweg ist, wäre folgende Antwort stimmig: „Frag nicht mich, sondern meinen Partner, meine Kinder, meine Freunde, meine Verwandtschaft, meine Nachbarn, meine Mitarbeiter oder meinen Hund!“ Grundsätzlich sollte es bei der Meditation […]