Der Pandabär ist sinnlich. Er hat ein weiches, warmes Fell, wache Augen und kann sehr gut zuhören. Er ist ein Experte der Achtsamkeit und begleitet Cécile Cayla jede Woche zu ihren Achtsamkeitstrainings.
Cécile Cayla, promovierte Molekularbiologin und Mutter, ließ sich nach dem amerikanischen Mindful-Schools-Curriculum zur Achtsamkeitstrainerin für Kinder ausbilden und startete im Jahr 2011 das Happy Panda Projekt. Gemeinsam mit der Achtsamkeitslehrerin Sarina Hassine leitet sie seit 2012 Achtsamkeitstrainings für Kinder und Lehrer an Berliner Grundschulen und Kitas. Beide Frauen sind Mitgründerinnen des Vereins AKiJu e.V. (Achtsamkeit für Kinder und Jugendliche), der zum MBSR-Verband Deutschland gehört. Der junge Verein engagiert sich dafür, dass mehr Öffentlichkeit für das Thema erreicht wird und Interessierte sich informieren und vernetzen können – und er möchte in Zukunft die Finanzierung einzelner Lehrer, Schulen oder Projekte durch Spenden ermöglichen.
Das von Cécile Cayla weiterentwickelte Achtsamkeitstraining basiert auf dem Konzept der Mindful Schools, wobei die Integration des Pandabären ihre Idee war. Der Pandabär bringt den Kindern zu jeder Stunde eine neue Achtsamkeitsübung mit, wie z.B. „Hören mit den Panda-Ohren“ oder „Sehen mit den Panda-Augen“. Es gibt eine Reihe von Übungen zu den Sinneswahrnehmungen, andere beschäftigen sich mit den Emotionen. „Die Kinder spielen die Emotionen und lernen auf diese Weise, sie im Körper zu spüren“, sagt Cécile Cayla. „Ein Kind zeigt z.B. Wut, und die anderen müssen erraten, was für ein Gefühl gespielt wird, und beobachten, an welchen Gesten sie es erkennen.“ Es werden auch Lektionen zu emotionaler Intelligenz integriert. So werden die Kinder zum Beispiel für eine Woche zu aufmerksamen Großzügigkeitsdetektiven und dokumentieren in Wort und Bild, wann sie zu sich selbst oder anderen gegenüber großzügig waren. Die Notizen werden dann in der nächsten Stunde präsentiert.
Es werden kleine Atemübungen und achtsame Bewegungen in das Achtsamkeitstraining integriert, wie das Heben der Arme beim Einatmen und das Senken der Arme beim Ausatmen. Anders als beim Kinderyoga gibt es in den Achtsamkeitstrainings keine Phantasiereisen oder Shavasana. „Achtsamkeit ist für mich etwas anderes als Entspannung“, sagt Sarina Hassine. „Es bedeutet nicht, wegzuträumen von dem Ort, wo ich gerade bin, sondern bewusst da zu sein, wo ich gerade bin.“
Gemeinsam achtsam
Der gemeinsame Austausch ist ein ganz wichtiges Element in den Achtsamkeitstrainings. Dabei geht es darum, […]