Kerstin Rosenberg ist eine international anerkannte Ayurveda-Spezialistin. Sie verfügt über mehr als 20-jährige Praxiserfahrung und übt seit 1996 eine rege Unterrichtstätigkeit in Deutschland, Österreich und der Schweiz aus. Sie ist eine hervorragende Ayurveda-Köchin und genießt für ihre Kochkunst großes Ansehen.
Internet: www.rosenberg-ayurveda.de
Buchtipps:
Kerstin Rosenberg: Die Ayurveda-Ernährung. Heilkunst und Lebensenergie mit wohltuenden Rezepten zur Gesundheitsstärkung, Südwest Verlag 2011
Mein Ayurveda-Wohlfühlprogramm: Typgerecht abnehmen, gesund und glücklich leben, Südwest Verlag 2013
INTERVIEW
Welche Rolle spielen Kräutertees im Ayurveda?
Kräutertees sind ein wichtiger Bestandteil der ayurvedischen Ernährung und Therapie. Sie können als durstlöschendes Getränk oder als diätetisches Heilgetränk eingenommen werden. Im Ayurveda bezeichnet man therapeutische Tees auch als „Siddha Jala“, dies bedeutet „mediziniertes Wasser“. Sie werden mit pulverisierten Kräutern zubereitet, welche bei moderater Hitze etwas eingekocht und dann abgesiebt werden.
Wie steht der Ayurveda zum Kaffee? Wie viele Tassen sollten es maximal sein?
Kaffee ist ein guter Stoffwechselaktivator, der mit seiner erhitzenden Wirkung und seinem bitterem Geschmack die Verdauung nach dem Essen ankurbelt. So empfiehlt Ayurveda ein bis zwei Tassen Kaffee am Tag – am besten nach dem Essen. Viele Menschen reagieren auf die erhitzende, säureanregende und bittere Qualität des Kaffees allerdings mit Magenbrennen, Sodbrennen oder Nervosität. Hier hilft nun zum Ausgleich die Zugabe von etwas Kardamom, Nelke und Muskat in den Kaffee. Das kühlt, entsäuert und beruhigt, ohne die verdauungsfördernde Wirkung zu vermindern.
Darf es auch mal Alkohol sein? Wenn ja, lieber Rotwein oder Weißwein? Oder besser Bier, Schnaps oder Whisky? Welche Mengen toleriert der Ayurveda?
Ayurveda sagt: Ein Glas Wein verlängert das Leben um 10 %. Trinken wir jedoch mehr als zwei Gläser pro Tag, so verkürzt es das Leben. In diesem Sinne setzen wir Alkohol im Ayurveda auf therapeutische Weise ein: Etwas Weißwein stärkt den Herzmuskel, Rotwein das Herz-Kreislauf-System, Bier kühlt und stabilisiert das Hormonsystem, und „Stärkeres“ wird in kleinen Mengen (Fingerhutgröße) gegen Trauer oder Depressionen eingesetzt.
Wenn man sich nach den Regeln des Ayurveda verhält und entsprechend isst und trinkt, braucht man dann überhaupt noch eine Panchakarma-Kur?
Ab und zu mal einen „Ölwechsel“ vorzunehmen, ist auf alle Fälle gut, auch als Gesundheitsprävention. Unser modernes Leben ist mit so vielen Belastungsfaktoren verbunden, wie Lärm, Staub, […]