Sei grün, aber nicht dogmatisch – der bekannte US-Yogalehrer David Lurey über
die Suche nach praktikablen Lösungen und das in jedem Moment wache Bewusstsein für die Umwelt und die ökologischen Konsequenzen unseres Handelns.
David Lurey ist einer der bekanntesten Yogalehrer der Welt und gleichzeitig auch bekennender Umweltschützer – im Rahmen seiner persönlichen Möglichkeiten. Mit Green Yoga versucht er, mehr Bewusstsein für die Verbindung zwischen Mensch, Natur und Kosmos zu schaffen.
INTERVIEW
YOGA AKTUELL: Wie definierst du Green Yoga?!
David Lurey: Green Yoga ist für mich ein Weg, das Bewusstsein dafür zu erhöhen, dass wir mit der Natur, dem Planeten und dem Kosmos verbunden sind.
Wie ist die Idee zu Green Yoga entstanden?
Im Jahre 1998 war ich in San Francisco und habe dort Laura Cornell kennengelernt. Sie schrieb an einer Doktorarbeit über Green Yoga. Sie wusste, dass ich bereits damals im Umweltschutz sehr engagiert war und gleichzeitig auch Yoga praktiziert habe. Es war also in erster Linie ihre Idee. Zusammen mit vier anderen Leuten haben wir dann sehr viel Zeit und Engagement in das Konzept von Green Yoga gesteckt. Als Yoga dann zum Boom wurde, wussten wir, dass jetzt der richtige Moment ist, um mit Green Yoga an die Öffentlichkeit zu gehen.
Wie bringst du selbst Green Yoga in dein tägliches Leben?
Ich bin kein Green-Yoga-Heiliger. Ich fliege sehr viel und reise sehr viel. Ich produziere auch viel Müll, bedingt durch meinen Lebensstil. Aber: Ich bin sehr sensibel für jede Handlung geworden, die ich vollziehe. Das heißt, dass ich versuche, so wenig Müll und Umweltschäden wie möglich zu produzieren. Und gleichzeitig versuche ich, auch bei anderen ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass jede unserer Handlungen einen Einfluss auf die Erde hat.
Ich selbst finde es sehr schwierig, hier konsequent zu sein, besonders dann, wenn man beruflich viel unterwegs ist und verschiedene Kontinente bereist. Ich frage mich immer wieder, ob das viele Reisen überhaupt mit dem Prinzip des Yoga zu vereinbaren ist, und habe auch häufig ein schlechtes Gewissen, wenn ich in ein Flugzeug steige. Darum war ich sehr neugierig, wie du als Green-Yogi deine vielen Reisen mit deinem Konzept vereinbarst.
Ja, das ist natürlich ein sehr wichtiger […]