Mit dieser Sequenz hältst du den Brustkorb geschmeidig und mobilisierst die oberen Brustwirbelsäulensegmente, die die Lunge mit vegetativen Nervenreizen versorgen. Dadurch erweiterst du deine Lungenkapazität und stärkst dein Atemorgan in herausfordernden Zeiten.
Die Lunge liegt zusammen mit dem Herz und mit großen Blutgefäßen in der Brusthöhle. Sie füllt fast den ganzen Brustkorb aus und besteht aus einem linken und einem rechten Lungenflügel. Die beiden Hauptbronchien verzweigen sich wie Äste eines Baumes immer weiter in kleinere Bronchiolen und schließlich zu winzig kleinen Alveolen. In den Alveolen führt die Lunge ihre Hauptaufgabe aus: den Gasaustausch. Eingeatmeter Sauerstoff wird durch die Alveolen aufgenommen, in den Körperkreislauf geschleust und für die Energiegewinnung genutzt. Gleichzeitig kann Kohlendioxid, ein Abfallprodukt aus den Körperzellen, über die Alveolen ausgeatmet werden. Die Lunge ist mit ihren reinigenden Atemprozessen ein wichtiges Entgiftungsorgan für den Körper und hilft mit, die Organe und alle Zellen mit frischer Energie zu versorgen.
Wenn du die Lunge selbst einmal bewusst erforschen möchtest, kannst du dir vor dem Pranayama Zeit einräumen, um ihre Größe und ihre Bewegungen zu erfühlen. Leg dafür im Sitzen die Finger in die Gruben über den Schlüsselbeinen. Beim Einatmen kannst du die Bewegung der Lungenspitzen unter den Fingern spüren. Hättest du erwartet, dass die Lunge so weit oben zu spüren ist? Sie ist übrigens mit Bändern an der unteren Halswirbelsäule und an den ersten Rippen aufgehängt. Danach kannst du die Hände auf die seitlichen Rippenbögen legen und spüren, wie wunderbar leicht sich die Lunge beim Atmen entfaltet. Die Lunge liegt dem Zwerchfell direkt auf. Deswegen nimmst du, wenn du die Hände vorne unter den Rippenbögen auflegst, bei der Einatmung wahr, wie sich das Zwerchfell ein Stück weit nach unten in den Bauchraum verschiebt und sich bei der Ausatmung zurück an seinen ursprünglichen Platz bewegt.
Asana-Workshop
1Kapalabhati: die Lunge und die zuführenden Lungenwege reinigen
Anfänger: drei Serien mit je zehn Atemzügen. Geübte: drei bis fünf Serien mit jeweils 50 Atemzügen.
Im Sitzen die Wirbelsäule aufrichten und die Augen schließen. Konzentrier dich einen Moment bewusst auf das Atmen. Dann einatmen und stoßweise ausatmen. Der Bauch beginnt rhythmisch zu pumpen: Mit der Einatmung weitet sich der Bauch leicht, mit der Ausatmung wird er ein- und das Zwerchfell nach oben in den Brustkorb gezogen.
Nach […]