Eine passende Asana-Praxis ist die ideale Vorbereitung für die Meditation. Die folgende Übungsreihe beruhigt den Geist und ermöglicht einen mühelosen, aufrechten Sitz über längere Zeit.
Meditation könnte so einfach sein – wären da nicht unser Geist und unser Körper. Beide machen sich gerne lautstark bemerkbar, wenn es beginnt, still zu werden. Der Geist bringt alte und neue Gedanken ins Spiel, der Körper zwickt und schmerzt an Stellen, die uns bisher völlig in Ruhe gelassen haben. Was wiederum dazu animiert, intensiv ans Abbrechen der Meditation zu denken – noch bevor sie überhaupt begonnen hat. Mit einem anhaltend unruhigen Geist ist Meditation nicht möglich. Das lehrte auch T.K.V. Desikachar, der indische Yogagelehrte und Sohn des großen Sri T. Krishnamacharya, der immer wieder erklärte: „Yoga-Meditation bedeutet, dem schon beruhigten Geist eine Ausrichtung zu geben.“
Körper und Atem beruhigen
Eine hervorragende Methode, den Geist zu beruhigen und gleichzeitig auch den Körper auf das Sitzen vorzubereiten, ist eine kurze Asana-Praxis vor der Meditation, die idealerweise Atem und Bewegung verbindet. Denn dieses ganz bewusst ausgeführte Zusammenspiel fordert und fördert die Konzentration, was wiederum sehr schnell zu einer Beruhigung des Geistes führen kann. Gleichzeitig kann die Qualität unseres Atems Auskunft darüber geben, wie es um unseren Geist gerade steht. Je unruhiger und stockender der Atem kommt und geht, desto unruhiger ist auch der Geist, unser Chitta. Versuch also so zu üben, dass dein Atem dabei ruhig und gleichmäßig fließen kann. Sollten dir die Übungen zu einfach sein und sollte dein Geist wandern, intensiviere die Asana-Praxis, indem du beispielweise mit jeder Wiederholung einen Atemzug länger in den Haltungen bleibst oder versuchst, die Ausatmung sanft zu verlängern. Überfordere dich aber nicht, denn auch das beunruhigt den Geist und ermüdet zudem den Körper. Denn so beruhigt wie der Geist, so mühelos kraftvoll und entspannt sollte auch die Körperhaltung während der Meditation sein.
Vorbereitende Asana-Praxis
1.
Komm in den Stand. Richte die Zehen nach vorne aus. Achte darauf, dass die Füße nicht nach außen oder innen gedreht sind. Spür bewusst den Kontakt der Fußsohlen mit dem Boden. Nimm den Scheitel als höchsten Punkt wahr. Lass den unteren Rücken lang werden und heb das Brustbein sanft an. Sorg für einen guten und entspannten […]