Widerstände auf der Körperebene – und insbesondere im Herzraum – loszulassen, ist das Anliegen hinter dieser Yin-Yoga-Sequenz, denn die heilsame Lösung von Anspannungen überträgt sich auch auf andere Ebenen unseres Seins und hilft uns, unser liebevolles und gütiges Wesen zu entwickeln.
Sag mir, was ist Liebe? Über die Liebe zu schreiben, ist „wie ein Finger, der zum Mond deutet, um den Mond zu erklären“, zitiert mein Partner Lance eine Lehre aus dem Buddhadharma. Liebe – wir alle wünschen sie uns in unserem Leben. Wir wollen lieben können, wollen geliebt werden, und wollen auch uns selbst lieben – oder noch lieben lernen. Das ist unsere tiefste Sehnsucht. Jede spirituelle Praxis (die diesen Namen verdient) hat das hohe Ziel, unser Herz zu öffnen, so dass wir Liebe und Mitgefühl erfahren können. Jedoch – was der Liebe entgegenstehen kann, ist die Angst. Sie zeigt sich uns in verschiedenen Gewändern: als Hochmut und Stolz, als Unsicherheit und Eifersucht, als Zorn und Hass, als Kummer und Einsamkeit. Im Körper zeigt sie sich als Widerstand, als Verspannung und Anspannung – als ein Nicht-Annehmen-Wollen der gegenwärtigen Situation. Dort, wo die Angst ist, sitzt sie wie ein kalter, fester Griff. Aber: Dort, wo Liebe wächst, löst sich der Griff dieser Angst.
Vor dem Erfahren dieser Liebe steht das Annehmen, die Akzeptanz. Das Annehmen ist es, was die Angst in all ihren Formen schmelzen lässt. Dazu studieren wir die alten Schriften, um unseren Geist zu schulen. Wir praktizieren die ethischen Anweisungen, um die inneren Konflikte in unserem Geist zu mindern. Wir üben uns darin, die Dinge so zu sehen, wie sie sind, um aus den Träumen und der Illusion herauszutreten. Wir praktizieren Seva, ein bedingungsloses Dienen anderen gegenüber, üben uns in Urteilsfreiheit, in Dankbarkeit, in Mitfreude und in liebevoller Güte. Um schließlich und endlich zu lernen, alles so anzunehmen, wie es ist. In Würde alle Widerstände schmelzen zu lassen, um unser eigenes Karma, unsere eigene Situation ohne Wenn und Aber, ohne Bedingungen anzunehmen. Dann bemerken wir, wie sich der Griff der Angst um unser Herz löst, und wir können die Liebe erfahren.
Es ist diese besondere Liebe, die wir nur gar so unzureichend in Worte fassen können. Diese eine Liebe, die sich in alle […]