Vata-, Pitta- und Kapha-Typen haben auch in den Sommermonaten unterschiedliche Bedürfnisse, um körperlich und geistig in Balance zu bleiben. Was uns in der Hitze guttut, verrät die Ayurveda-Expertin Irene Rhyner.
Wer denkt bei der heißesten Jahreszeit nicht gleich an ein eiskaltes, erfrischendes Getränk, an köstliche Salate am Abend und Feste mit Spezialitäten vom Grill? Mit einigen ayurvedischen Tipps können wir die Sommermonate unserem Konstitutionstyp entsprechend ohne Reue genießen.
Interview
YOGA AKTUELL: Was bedeutet der Sommer aus Sicht des Ayurveda?
Irene Rhyner: Juchhuh, endlich warm! Pitta-Zeit. Es ist hell, alles blüht und duftet – Sommerfreude! Die Dunkelheit stellt sich viel später ein. Wir sind motiviert, uns mehr in der Natur aufzuhalten. Der Sommer ist ein natürliches Antidepressivum. Auf unserer Nordhalbkugel bedeutet der Sommer eine Harmonisierung der kühlen und kalten Elemente, die beim Vata- und Kapha-Dosha vorherrschen. Alle Konstitutionstypen, die ein Ungleichgewicht bei Vata oder Kapha haben, profitieren meist vom warmen und heißen Wetter. Die Sieger sind aber eindeutig Kapha-Typen. Vata-Dosha braucht und liebt Wärme, jedoch darf die Trockenheit nicht überhandnehmen. Menschen, die ohnehin schon Probleme mit Hitze haben, sind damit wirklich sehr geplagt. Da wir alle auch einen Teil Pitta in die Wiege gelegt bekommen haben, schadet es bei diesem Wetter auch den anderen Doshas nicht, sich gegen zu viel Hitze zu schützen. Wichtig ist: Überhitzen sollten wir uns alle nicht!
Welche ayurvedischen Nahrungsmittel
unterstützen uns besonders dabei, die Qualität dieser Jahreszeit vollkommen auszuschöpfen?
Alle Lebensmittel, die Pitta harmonisieren, sind bei großer Hitze geeignet, um uns zu besänftigen und uns zu beruhigen. Es geht im Sommer ja nicht nur um die körperliche Hitze, sondern auch um die leidenschaftliche Natur von Rajas in unserem Charakter. Wenn der Körper überhitzt ist, kann auch die Vernunft des Geistes Schaden erleiden. Dann hilft ein Sprung ins kalte Wasser oder eine kühlende Speise. Kühlend wirken alle Speisen, die süß, herb und bitter schmecken. Das sind Getreideprodukte, Salate, Gemüse, frische Kräuter oder auch Milchprodukte. Wer keine Kuhmilch zu sich nimmt, kann diese durch Mandel- oder Kokosmilch ersetzen.
Sommer heißt ja auch immer Salate, frisches Obst, kalte Getränke. Worauf gilt es diesbezüglich besonders zu achten?
Wichtig ist es, hier zu unterscheiden, welche Konstitution jemand hat. Auch im Sommer tut […]