Die altindische Heilkunde, beschrieben aus Sicht eines erfahrenen Experten: ein Ayurveda-Arzt erklärt die Grundlagen des ganzheitlichen Ansatzes, bezogen auf Prävention und Therapie.
Der Ayurveda, das uralte Medizinsystem aus Indien, wird immer populärer. Ayurveda gliedert sich in zwei Hauptteile. Im ersten Teil wird der präventive Aspekt zur Vorbeugung von Krankheiten mit dem Fokus für ein einfaches und zufriedenes Leben im Alltag in Harmonie mit der Natur beschrieben.
Dies beinhaltet:
das Reinigen der fünf Sinnesorgane jeden Tag am frühen Morgen
eine vegetarische oder vegane Ernährung ein- bis dreimal am Tag je nach Konstitution (Prakrti)
die Verwendung von verschiedenen Gewürzen und Kräutern, die den Stoffwechsel (Metabolismus) aktivieren und das Verdauungsfeuer (Agni) verbessern, so dass die Nahrung besser ins Gewebe transformiert werden kann
einen stressfreien Arbeitsplatz oder Praktiken wie Yoga-Asana, Pranayama und Dhyana, um den Stress zu kompensieren
Mehr noch als das alles gehören eine tägliche Auszeit und das Aufladen von Körper und Geist mit Sonne dazu (Surya-Namaskar), sowie auch der Rückzug der Sinne von allen Objekten (Pratyahara) und das Unterbrechen der Gedanken mit Wachsamkeit, Dhyana.
Der ayurvedische Weg sieht vor, mit all den positiven Aspekten des Lebens und deren verschiedenen Modalitäten den Tag zu planen. Diesen Lebensweg kann jeder praktizieren, unabhängig von Alter, Herkunft, Jahreszeit, Konstitution, Kraft von Körper und Geist und Verdauungskapazität. Yogalehrer, Heilpraktiker, Schulmediziner und auch all diejenigen ohne medizinische Kenntnisse sollten die Basics von Ayurveda erlernen, um Krankheiten vorzubeugen oder um als Lebensstil-Berater (Life-Style-Consultant) andere zu unterstützen.
So können schulmedizinische (chemische) Medikamente, eventuell komplizierte chirurgische Eingriffe und Bestrahlungen seriös vermieden werden. Ayurveda lehrt, wie man ein gesundes Leben führen und die Balance halten kann, simpel und ohne viel Geld aufzuwenden.
Im zweiten Teil des Ayurveda wird der medizinische Aspekt zur Linderung oder Heilung verschiedener Krankheiten beschrieben. Hier ist für den Praktizierenden das Wissen über Ayurveda-Medizin und Ayurveda-Präparate Voraussetzung.
In Indien studieren Ayurveda-Mediziner fünf bis siebeneinhalb Jahre bis zum Bachelor (B.A.M.S. = Bachelor of Ayurvedic Medicine and Surgery), und viele studieren dann noch drei Jahre weiter bis zum Master. Zu einem guten Ayurveda-Arzt wird ein Mediziner, wenn er zehn bis zwanzig Jahre Erfahrung in der klinischen Praxis gesammelt hat und ein theoretisches Studium des Sanskrit nachweisen kann. Leider praktizieren […]