Panchakarma-Kuren wirken direkt auf die Entstehungsprozesse von Krankheiten ein.
Im November 1994 durfte ich einen Panchakarma-Workshop der Ayurveda Medical Association of India in Alwaye (Kerala) eröffnen. Die Ayurveda-Elite machte sich damals große Sorgen, ob die Ayurveda-Lehre wegen der zunehmenden Popularität im Westen verwässert würde. Inzwischen kann ich versichern, dass dieser Fall nicht eingetreten ist. Im Gegenteil, die Popularität von Yoga und Ayurveda im Westen hat dazu beigetragen, dass auch im Ursprungsland ein bemerkenswertes Revival stattgefunden hat. Zudem liegt die Hauptaufgabe von Ayurveda im Vermeiden von Krankheiten, und das kann nur täglich zu Hause praktiziert werden. Denn selbst wenn man beim besten Ayurveda-Mediziner der Welt für eine Stunde diagnostiziert und beraten wird, ist man immer noch 23 Stunden des Tages auf sich selbst angewiesen. In anderen Worten: Die Verantwortung für das gesamte Wohlbefinden ruht auf den eigenen Schultern jedes Menschen.
Panchakarma – das Übel an der Wurzel packen
In unserer modernen Zeit, in der extrem intensiv gelebt wird, der Körper sowie die Psyche intensiven Belastungen ausgesetzt sind und negative Umwelteinflüsse jede unserer Zellen bombardieren, sind auch radikale aufbauende Behandlungen notwendig, um unsere Gesundheit und Lebensqualität sichern zu können. Packen wir das Übel mit Panchakarma an den Wurzeln an. Denn Panchakarma wirkt direkt auf die Entstehungsprozesse von Erkrankungen (Pathogenese) und frühzeitigem Altern. Der Erfolg: Beschwerden verschwinden und bleiben weg. Der Aufwand ist beträchtlich. Doch eigentlich versteht jeder, dass ein Heilungsprozess mit dem Schlucken einer Pille nicht abgeschlossen sein kann.
Was macht krank?
Auf der einen Seite bewirken unangepasste Ernährung und Lebensweise, externe Einflüsse wie Klima, Stress oder Trauma eine Disharmonie der energetischen Faktoren Vata, Pitta und Kapha im Körper. Wenn nicht unmittelbar gegengesteuert wird, sammeln sich diese gestörten Faktoren weiter an. Im nächsten Stadium der Krankheitsentwicklung zirkulieren sie im ganzen Körper und verbinden sich mit einem geschwächten System, Organ oder Gewebe. So nimmt die Krankheit ihren Lauf und entwickelt spezifische Symptome. Panchakarma zielt darauf ab, die angesammelten gestörten Faktoren wieder aus diesen Strukturen herauszuarbeiten. Damit wird der Krankheit die Basis entzogen. Sie kann sich nicht weiterentwickeln.
Der Prozess
Die Behandlungsschritte von Panchakarma müssen in drei aufeinanderfolgenden Abschnitten durchgeführt werden, um zum Erfolg zu führen.
1 Vorbereiten: Schlackenlösende Therapien wie Massagen mit auf die Indikation und auf die individuelle Konstitution angepassten Ölen […]