Ein Übungsprogramm für die stille Zeit des Wasserelements.
Vielen fehlt die Zeit für ein ausgedehntes tägliches Übungsprogramm, so dass nach einer anfänglichen enthusiastischen Phase der gute Vorsatz des Übens verlorengeht. In diesem Heft finden Sie eine kurze Übungssequenz (5–10 Minuten) für den Winter, die in jedes noch so dichte Tagesprogramm passt. Nicht die Dauer oder die Intensität einer Übungspraxis ist entscheidend für den nachhaltigen Erfolg, wichtig ist vor allem die Regelmäßigkeit. Am besten wirken kurze Übungssequenzen, wenn sie möglichst jeden Tag, zur gleichen Zeit und mit derselben (oder wenig veränderten) Übungsfolge praktiziert werden – und das über einen längeren Zeitraum.
Winter
Die Natur zeigt uns in dieser Jahreszeit ganz deutlich im Außen, welche inneren Schritte für die eigene Entwicklung wichtig und förderlich sind. Nachdem die Natur im Herbst begonnen hat, sich mehr und mehr zurückzuziehen, verlangsamt die Kälte des Winters den Stoffwechsel und den Antrieb: Manche Tiere fallen in den Winterschlaf, die Lebenskraft der Pflanzen zieht sich sozusagen in die Unterwelt, in den Samen, zurück, unsere Aktivitäten und Kontakte werden reduziert und von draußen in die warmen Häuser verlegt. Der Mangel an äußerer Ablenkung und die langen, dunklen Nächte lassen uns nach innen blicken. So ist der Winter eine Zeit der Stille und Besinnung, aus der heraus wir neue Kraft schöpfen können. Es geht um Tiefe und Essenz. Um das Wesentliche.
Der Winter steht ganz im Element Wasser. Wenn wir der Kraft des Wassers folgen, werden wir innerlich still. Unser Geist wird, wie die Oberfläche eines Sees, spiegelglatt und ruhig. In dieser inneren Stille öffnen wir uns ganz anderen Dimensionen unseres Seins. Auf der Seelenebene führt das Element Wasser die Seele und das Leben zu ihrem Ursprung zurück, zu einer tieferen Besinnung, zum wesentlichen Kern, zur Essenz. Das Element Wasser ist das Element der Selbstversenkung und der Meditation und birgt die tiefsten Geheimnisse des Lebens. Mehr als in jedem anderen Element stoßen wir hier auf das Unnennbare, das Brahman. Wenn man in der Tiefe zu Hause ist, wird man von dort aus den Stürmen an der Oberfläche gelassener begegnen.
In unserem Körper entsprechen die Organe Niere und Blase dem Wasserelement, zusammen mit den Knochen, dem Knochenmark und dem Gehirn. In der „Medizin […]