Glücklich sein in schwierigen Zeiten – wie kann man unabhängig von äußeren Umständen inneres Glück kultivieren und auch das Gute im Außen wieder bewusster erfahren?
Ein junger Mann, unglücklich und mit seinem Leben überfordert, suchte Buddha auf, um dessen Rat einzuholen: „Großer Meister“, sprach er mit niedergeschlagener Stimme, „das Leben liegt wie eine große Last auf meinen Schultern. Ich habe das Gefühl, dass ich dieses Gewicht nicht länger tragen kann.“ Buddha schaute den jungen Mann mitfühlend an und sagte: „Mein lieber Sohn, das Leben selbst ist leicht wie eine Feder …“ – „Großer Meister,“ fiel er dem Erwachten ins Wort. „Das kann nicht sein. Jeden Tag spüre ich die schwere Last des Lebens auf meinen Schultern. Sag mir bitte, was ich dagegen tun kann.“ – „Du selbst bist es, der sich die Last auf die Schultern lädt“, antwortete Buddha und legte seine Hand sanft auf die Schultern des jungen Mannes. „Aber …“ rief dieser verzweifelt aus. Doch Buddha schaute ihm direkt in die Augen: „Dieses ABER, mein Junge, wiegt bereits eine Tonne.“
Buddha vermittelte dem jungen Mann in diesem kurzen Gespräch einen der wichtigsten Aspekte des Buddhismus. Er machte ihm bewusst, wie viel Worte wiegen. Unsere Worte sind unsere Gedanken. Und wenn wir diese nicht beherrschen, verlieren wir das Glück aus den Augen.
Mittlerweile haben zahlreiche Untersuchungen bestätigt, was Buddha bereits vor zweieinhalbtausend Jahren erkannte. Glücklich werden wir nur dann, wenn wir unsere Tendenz erkennen, zu stark auf das Negative zu schauen. Diese Neigung braucht viel Aufmerksamkeit. Sehr viel sogar. Die regelmäßige Meditation kann uns hier sehr hilfreich zur Seite stehen. Durch sie werden wir uns unserer eigenen Strukturen bewusst und sind in der Lage, die nie enden wollenden negativen Gedankenkreisläufe zur Ruhe zu bringen. Das zeigen auch zahlreiche wissenschaftliche Studien, die in den letzten Jahren mit Tausenden von Meditierenden durchgeführt wurden. Mithilfe von Gehirnscans wurde deutlich gemacht, dass sich die Gehirnstruktur von Langzeitmeditierenden verändert und jene Areale gestärkt werden, die für Entspannung und für die Empfindung von Ruhe und Gelassenheit zuständig sind. Die Areale des Gehirns, die mit der Verarbeitung von Stress, Angst und Ärger zu tun haben, nehmen hingegen ab. Wir können also Macht über unsere Gedanken erlangen und uns so auch ganz nebenbei aus der derzeitigen Tendenz, „gedacht zu werden“, befreien. Denn […]