Energie und ihre Dynamik im Körper – über Prana und seine fünf Winde.
Selten gibt es einen Begriff, der so viele unterschiedliche Auslegungen hat wie dieser: Energie. Im Yoga haben wir das große Glück, dass der Begriff der Energie eine ganz ursprüngliche Bedeutung hat, die uns hilft, ihre komplexen Zusammenhänge zu verstehen und für uns zu nutzen. Prana ist die ursprünglichste Substanz, die wir haben. Er ist eine feinstoffliche, nicht sichtbare Substanz, aus der alles Leben und jede Materie geformt wird. Ihre dynamischen Kräfte, die in unserem grobstofflichen Körper wirksam sind, heißen Vayus.
Der Tanz der Lebenskraft
„Es hat den Anschein, als ob sich alle Moleküle, Atome und Elementarteilchen in einem unaufhörlichen Tanz der Energie befinden, in dem sie sich ununterbrochen materialisieren und wieder auflösen.“ (Boris Tatzky: Theorie und Praxis des Hatha Yoga, 1998)
Was die Wissenschaft heute bestätigt, wurde schon vor einigen Tausend Jahren von der yogischen Philosophie festgehalten. Alles Leben besteht aus Prana, einer unendlichen Ur-Substanz, die weder Anfang noch Ende hat und aus der jedes Werden und Vergehen entsteht. Doch Prana ist hier nicht gleichzusetzen mit Atomen oder Molekülen. Denn es ist nicht die Essenz des Prana, die sich wandelt oder die Form wechselt. Unsere Gedanken, unser Körper, die Erde und der Kosmos – alles Manifestierte entspringt dieser essenziellen Lebenskraft. Doch die verschiedenen Formen verändern die Essenz der Lebenskraft nicht.
Wir müssen zudem verstehen, dass Prana als feinstoffliche Substanz vom Chakra-System für den physischen Körper zur Verfügung gestellt wird. Unsere Energiezentren, die Chakras, befinden sich auf der Ebene unseres psychischen Körpers, diese Ebene wird häufig auch Astralebene genannt. Unser physischer Körper und die Astralebene stehen in engem Verbund miteinander. Sie reagieren auf Veränderungen in der jeweils anderen Ebene. Deshalb können wir auch körperliche Effekte spüren, wenn wir unser Chakra-System anregen. Umgekehrt reagiert auch unser Energiefeld auf Veränderungen im physischen Körper, beispielsweise auf körperliche Verletzungen oder auf Gedanken. Die Art und Weise, wie sich die Lebenskraft in unserem Körper verhält, steuern die fünf Vayus. Sie sind die dynamischen Kräfte, die fünf Winde, die in einem ganz konkreten Bezug zu unserem Körper stehen.
Die fünf Wirkweisen von Prana
Prana ist essenziell und in allem enthalten, weshalb er an sich keine Bewegung von A nach B […]