Mohammad Eghbal, geboren in Teheran, bringt mit dem Sufi-Ensemble AHURA eine einzigartige Vertonung der Werke Rumis zu den Menschen. Im YOGA-AKTUELL-Interview spricht er über die tiefen Herzenslehren, die ihm in der inneren Begegnung mit Rumi zuteilwurden.
Meisterhaft ist es dem persischen Musiker und Komponisten Mohammed Eghbal gelungen, die essenziellsten Kompositionen des Sufi-Mystikers Mevlana Jalaluddin Rumi in Musik zu wandeln. Mit seiner Weisheit und seiner ausdrucksstarken Stimme macht er das Unhörbare und Mystische, das den Gedichten Rumis innewohnt, für die Herzen der Menschen hörbar.
Interview
YOGA AKTUELL: Ich kenne deine Musik seit vielen Jahren. Es war mir immer eine große Freude, auf deinen Konzerten zu sein. Du hast aber nicht nur mein Herz berührt, sondern auch das von vielen anderen Menschen. Als ich Freunden erzählt habe, dass ich dich auf Sardinien interviewe, wo du ein Seminar gegeben hast, haben sie sich gefreut und mir erzählt, wie viel deine Musik auch ihnen bedeutet. Das möchte ich heute gerne an dich weitergeben.
Mohammad Eghbal: Danke für das Kompliment. Das nehme ich gerne an. (lacht)
Rumi ist für mich einer der wichtigsten Mystiker aus dem Sufismus. Gedichte von diesem großen persischen Dichter aus dem 12. Jahrhundert bilden die Grundlage für deine Lieder. Wie und wann hat Rumi dich gefunden?
Im Jahre 1980, nachdem bei uns die Revolution war, habe ich viel Ungerechtigkeit im Namen des Islam erfahren. Allerdings ist die Essenz des Islam der Friede. Diese Essenz war jedoch nicht mehr zu spüren. Es war leider das Gegenteil wahrnehmbar: Krieg! Im ursprünglichen Sinne bedeutet der Islam, dass man Mitgefühl für alles empfindet und Frieden mit allen Wesen schließt.
Zu jener Zeit habe ich mich immer wieder gefragt: Was ist die Wahrheit?! Damals war ich vierzig Jahre alt. Meine Sehnsucht nach einer Antwort auf diese Frage war so groß. Damals arbeitete ich beruflich als Architekt. Zu jener Zeit hatte ich aber bereits keine Freude mehr daran, in diesem Bereich zu arbeiten, weil ich die ganze Zeit mit Gaunern kämpfen musste.
Ich wollte Frieden und durch Frieden Menschen helfen. Das hat aber nicht geklappt. Auf der Suche nach einer Antwort auf die Frage: „Wo finde ich Frieden?“ ist mir Rumi begegnet. Mein Vater war Verleger und hatte in Persien einen Verlag gegründet. Er hat nur […]