Keine Kinder mehr, aber auch noch nicht erwachsen: Die Altersgruppe der Teenies und Jugendlichen steht irgendwo zwischen Kinderyoga und dem Angebot für Erwachsene. Wie sieht ein teeniegerechter Yoga aus?Yoga für Erwachsene boomt, Kinderyoga liegt im Trend, dazwischen ist ein leerer Raum. „Die meisten Teenies und Jugendlichen finden Kinderyoga peinlich und Yoga für Erwachsene uncool“, sagt die Yogalehrerin Petra Proßowsky, die gerade ein Buch zum Thema „Yoga im Sportunterricht am Gymnasium“ geschrieben hat. Doch gerade auch Jugendliche können von Yoga sehr profitieren. „Es gibt einen enormen Bedarf an Techniken, die Jugendliche bei ihrer Selbstfindung unterstützen und ihnen helfen können, nicht im wachsenden Leistungsdruck zu ertrinken“, so Proßowsky. Die Grundschullehrerin und Expertin für Kinderyoga hat bereits vor vielen Jahren Yoga als Pflichtfach für alle Kinder an die Rosa-Parks-Grundschule in Berlin-Kreuzberg gebracht. Während die Forschungen im Bereich Kinderyoga inzwischen schon weit entwickelt sind, gibt es zum Thema Yoga mit Jugendlichen noch nicht viele Erfahrungen.
Yoga für Teenies integriert idealerweise das Bedürfnis nach sozialer Interaktion und emotionaler Balance, sowohl auf der physischen als auch auf der mentalen Ebene. Erwachsene haben zwar ähnliche Bedürfnisse, doch Teenies sehen die Welt mit ihren eigenen Augen, was die Art und Weise beeinflusst, wie die Yogapraxis ihnen zugänglich gemacht werden kann. In einer typischen Yogaklasse für Erwachsene spricht der Yogalehrer meist alleine, während es in einer Yogaklasse für Teenies mehr Varianten für den Ausdruck und die Interaktion gibt. Der Yogalehrer könnte zum Beispiel eine Frage stellen und so den Raum für eine Diskussion öffnen, aus der sich die Inspiration für die Yogapraxis entfaltet. „Meine Erfahrung zeigt, dass es gut ist, den Teenies und Jugendlichen differenzierte Möglichkeiten anzubieten, wie sie die Übungen ausführen können“, erzählt Petra Proßowsky. „So haben sie die Möglichkeit, ihren Fähigkeiten entsprechend zu üben, und bekommen keine Minderwertigkeitsgefühle“. Teenies und Jugendliche wollen wissen, was Yoga ihnen im täglichen Leben bringen kann. Sie werden meist von ihren Eltern oder Lehrern zum Yoga gebracht und finden dann erst den persönlichen Zugang dazu. Deswegen ist es wichtig, dass der Yogalehrer den Raum schafft, in dem die Jugendlichen ihren eigenen Weg zum Yoga entdecken können. Eines der wichtigsten Dinge, die ein Yogalehrer seinen Teenie-Schülern vermitteln kann, ist, dass sie wertvoll und einzigartig sind. Er sollte die Jugendlichen dort abholen, wo sie […]