Der bekannte Thai-Yoga-Lehrer Krishnataki im Gespräch mit YOGA AKTUELL. Wie man durch Yoga-Thai-Massage lernt, zu empfangen, und wie diese besondere Heilkunst den Verstand transzendiert.Yoga und Thai-Massage haben zueinander gefunden und sich zu etwas ganz Besonderem vereint. Auf vielen großen Yoga-Konferenzen gehört diese Kombination seit einigen Jahren mit zum Programm. Doch worin bestehen der einzigartige Reiz und die heilsame Energie dieser speziellen Verbindung aus Yoga und Body-Work? YOGA AKTUELL sprach mit Krishnataki, einem erfahrenen Thai-Massage-Lehrer des Sunshine Network, der im Mai wie schon im Vorjahr auf der Yoga Conference Germany Workshops geben wird.
YOGA AKTUELL: Yoga und Thai-Massage rücken immer näher zusammen. Warum lassen sie sich so gut kombinieren?
Krishnataki: Es gibt viele Gründe dafür. Mein Thai-Massage-Lehrer z.B., ein Deutscher, der in Thailand lebte und das Sunshine Network gegründet hat, kombinierte Thai-Massage und Yoga. Was er unterrichtete, könnte man als „Yoga der Achtsamkeit“ bezeichnen. Er versuchte, die Vipassana-Meditation in den Yoga zu integrieren. Es ist etwas sehr Schönes, die Wurzeln der buddhistischen Lehre mit einzubringen, denn sie tragen einen sehr hohen Wert in sich. Der Buddha kam aus einer Königsfamilie und hatte den Wunsch nach Befreiung, er betrat den Pfad des Loslassens, er kam zur Vipassana-Meditation und ließ sein Ego und das Materielle los. Dies ist ein sehr kraftvolles Element des Buddhismus. Thai-Massage kommt trotz des Namens ursprünglich aus Indien. Es handelt sich um ein ayurvedisches Bodywork. Die Thai-Massage ist sehr von der traditionellen Hindu-Philosophie beeinflusst.
In den vergangenen 30 Jahren wurden Yoga, Vipassana-Meditation und Thai-Massage immer mehr zusammengebracht. In den letzten fünf Jahren hat sich das noch stärker entwickelt. Es kam ein sehr spielerischer Aspekt hinzu, etwas, was ich den „heiligen Tanz“ nenne. Es gibt also den Aspekt der buddhistischen Lehre, die sehr kraftvoll und wahrhaftig ist und diese Energie der Wahrhaftigkeit in die Herzen der Leute bringt, und dann gibt es die spielerische, fließende Praxis, die sich außerhalb der traditionellen Thai-Massage bewegt und etwas sehr Freies hat. Man lernt dabei, zu geben und zu empfangen. Es ist eine Heilkunst, die nicht nur für den Empfänger, sondern auch für den Gebenden heilsam ist. Wenn man übt und sich auf diesen Pfad des heiligen Tanzes einlässt, entdeckt man sich selbst. Wenn man die Prinzipien des Yoga oder des Vipassana anwendet, […]