Warum THC etwas mit Ananda (Wonne) zu tun hat: die Geschichte und Kultur einer göttlichen PflanzenmedizinHanf, das Liebeskraut der Göttin Freya
Die Germanen kannten neben der Faserpflanze Hanf noch den Flachs und die Brennnessel. Sie alle dienten der Erzeugung glatter, schier unverwüstlicher Stoffe, fester Gewebe, die allesamt Leinen genannt wurden. Speziell aus Hanf wurden und werden immer noch extrem haltbare Seile gemacht. Leider stand die Verunglimpfung des Hanfes auch im Zusammenhang mit der Massenproduktion von Baumwolle durch Sklaven aus Afrika in den Südstaaten der USA. Da diese weit weniger haltbar ist, muss deutlich öfter ein Kleidungs- oder Wäschestück nachgekauft werden. Die Kombination von Sklavenarbeit und minderwertigerem Material diente natürlich der Gewinnoptimierung für wenige Großgrundbesitzer. Hanf war ihnen nicht dienlich. Im täglichen Leben der Germanen hatte der Hanf hingegen eine überlebenswichtige Bedeutung als Kleidung und als Medizin. Im mythologischen Kontext diente er als Rauschmittel und verbindet mit den Göttern und Ahnen. Ein Kenning für Frau lautet „Leinengöttin“. Leinen galt als magisch und zauberkräftig. Eine mächtige, in Runen geritzte Zauberformel der Germanen lautete lina laukar = „Leinen und Lauch“.
Die ältesten Funde von Hanfsamen haben unsere Vorfahren in einer Höhle bei Eisenberg in Thüringen hinterlassen. Sie stammen aus der Bandkeramikperiode der jüngeren Steinzeit und sind etwa 7500 Jahre alt. In nord- und südgermanischen Begräbnisstätten fanden Archäologen Grabbeigaben aus Hanfsamen. Der älteste Fund aus dieser Zeit ist die Graburne aus Wilmersdorf in Brandenburg aus dem 5. vorchristlichen Jahrhundert.
Bei unseren heidnischen Vorfahren war der Hanf der Wanengöttin Freya und dem Asengott Odin geweiht. Er war im germanischen Pantheon für den bewusstseinserweiternden, seherischen und ekstatischen Rausch zuständig, dessen Zauberkraft er von den Wanengöttinnen und Seherinnen erlernt und gestohlen hatte. In Friedenszeiten war es offensichtlich notwendig, einem ständig kämpfenden Kriegergott eine neue Funktion zu geben. Die Wanengöttin Freya hingegen ist die Königin der Walküren, die Göttin der Liebe, der Nacht, des Nachthimmels und des Mondes. Sie ist die Schutzgöttin des Lebens und der Ehe, und „… sie fährt auf einem Katzengespann, das mit Strängen aus blühendem Flachs angeschirrt ist.“ Etymologisch wird das Wort „Frau“ aus ihrem Namen abgeleitet. Auf Festen, die zu Ehren der Göttin Freya stattfanden, wurde vermutlich auch Met, ein aus Honig gebrautes Starkbier, getrunken, das mit Hanfblüten versetzt war. Die Berauschung mit […]