Der heilende Weg zu sich selbst: Bewegungsabläufe, die natürlichen Prinzipien folgen, und intensives feinstoffliches Erleben führen beim Medical Yoga zu einer ganzheitlichen therapeutischen Wirkung.
Wir müssen uns unserem Körper liebevoll zuwenden und uns gut um ihn kümmern.
Thich Nhat Hanh
Oberstes Gebot des Yoga ist ein behutsamer, überlegter Umgang mit allem, was lebt – besonders, wenn es sich in schwierigen Situationen oder in Wandlungsphasen befindet. Diese als Ahimsa – Gewaltlosigkeit − bezeichnete Einstellung erfordert eine konsequente Selbstbeobachtung, um negative oder verletzende Gedanken und Handlungen aufzuspüren und durch positive, konstruktive zu ersetzen. Im Medical Yoga wird dieses Wirkungsprinzip als gewaltfreies Üben, das heißt mit Achtung und Hingabe gegenüber den Bedürfnissen und Gegebenheiten des Seins, direkt in die Praxis umgesetzt. Es gilt, die Grenzen körperlicher Leistungsfähigkeit zu respektieren, zu schützen und zu schätzen.
Der Yoga als eine der ältesten Lehren des Lebens gibt in seiner ursprünglichen Form vor allem mentalen Halt. Heute ist jedoch für viele der körperliche Aspekt entscheidend. Dabei stehen für einige Yoga-Praktizierende die bewegten, sportlichen und zum Teil akrobatischen Aspekte im Mittelpunk des Interesses. Allerdings werfen das wachsende Angebot an Yoga-Therapie-Workshops und -Ausbildungen sowie die immer öfter diskutierte Verletzungsgefahr auch Fragen auf, wie Yoga wirkt und wie belastbar der Körper dafür sein muss. Sonnengruß bei einem Bandscheibenvorfall? Welches Asana ist empfehlenswert bei Arthrose im Knie? Diese oder ähnliche Fragen beschäftigen Yogalehrerinnen und Yoga-Interessierte.
Medical-Yoga ist harmonisierend und ganzheitlich heilend und legt dabei den Fokus auf Achtsamkeit und innere Erfahrung, um die Selbstheilungskräfte des Körpers zu reaktivieren. Dabei wird das jahrtausende alte yogische Wissen mit modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen verbunden. Hierfür nutzt Medical Yoga ein anatomisch-funktionell begründetes Konzept der menschlichen Haltungs- und Bewegungskoordination – die Spiraldynamik®. Das dreidimensionale Bewegungskonzept macht gesunde Bewegung erklärbar, erfahrbar und lehrbar. Man könnte es auch eine „Gebrauchsanweisung“ für den eigenen Körper nennen. Denn hier wird durch Erspüren, Beobachten und Wahrnehmen im wahrsten Sinne des Wortes Bewegungsanatomie erfahren.
Das Spiralprinzip
Die Spirale als ein Grundbaustein des Universums ist überall zu finden: in Spiralgalaxien, in Wirbelwind und Wolkenwirbel, im Wasserstrudel und beim Pflanzenwachstum, in Muscheln und Geweihen, in Kristallgitterstrukturen und in Blütenständen. Auch im Mikrokosmos wie in Muskelfasern, Bindegewebe und Haut sind einfache oder komplexe Spiralstrukturen zu finden.
Die Evolution der Fortbewegung ist ebenfalls die […]