Eine Einführung in die Chakra-Lehre gemäß der indischen Tradition: die einzelnen Energiezentren und ihre Bedeutung
Sie gelten als Schwungräder unseres Daseins, verbinden das Feine mit dem Groben, fluten unseren Körper mit Lebenskraft und eröffnen der Kundalini den Weg zum Absoluten. Doch wenn sie blockiert sind, drehen wir buchstäblich am Rad, werden krank und können von Erleuchtung nur träumen. Auf Sanskrit nennen wir sie Chakras. „Chakra“ bedeutet Rad, Kreis oder Wirbel und symbolisiert Bewegung und Veränderung. In der Chakra-Lehre versteht man sie als Energiewirbel und Kraftzentren im menschlichen Körper, die unsichtbar und nicht organisch sind. Chakras sind wichtiger Bestandteil eines feinstofflichen Konzepts, das in Tantrismus, Yoga, Buddhismus, Aryuveda und in der Traditionellen Chinesischen Medizin bekannt ist. Erwähnt wird das Chakra-Wissen bereits in den über 3000 Jahre alten Veden. Der tibetische Buddhismus geht von fünf Hauptchakras aus, Yoga von sieben. Diese Chakras werden entlang der Wirbelsäule lokalisiert, wo sie den feinstofflichen mit dem grobstofflichen Körper verbinden. Außerdem werden sie bestimmten Organen, Emotionen, Körperfunktionen und Lebensthemen zugeordnet sowie mit Sinnen, Farben, Gottheiten, Mantras, Tieren, Kräutern und Steinen in Verbindung gebracht. Auch die sieben Grundtöne der Musik entsprechen den Chakras.
Die Hatha-Yoga-Pradipika beschreibt die Chakras als Bewusstseinszustände. Erweitert sich das Bewusstsein, kommen wir dem Zustand der Erleuchtung und der Einheitserfahrung oder wenigstens einem Leben in Ausgeglichenheit und Harmonie mit uns und unserer Mitwelt näher. Damit auf geistiger, körperlicher und seelischer Ebene ein Gefühl von natürlicher Balance und Stabilität entstehen kann, müssen sich laut der Chakra-Lehre alle Chakras in der richtigen Geschwindigkeit bewegen. Aus yogatherapeutischer Sicht wird ein Mensch krank, wenn der energetische Zustand und die lineare Anordnung der Chakras gestört sind.
Ursachen, die Chakras sprichwörtlich aus der Bahn werfen können, gibt es viele. Falsche oder mangelnde Bewegung kann ein Grund sein. Auch ungesunde Ernährung, Stress, Aktivitäten, die uns nicht gut tun, oder emotionale Probleme können dazu führen, dass sich die Chakras im Körper verschieben, schreibt der indische Yoga-Therapeuth A.G. Mohan in seinem Buch „Yoga. Rückkehr zur Einheit. Integration von Körper, Atem und Geist“. Sind die Chakras aber blockiert oder „verrutscht“, wird der Prana-Fluss unterbrochen – was sich negativ auf die Gesundheit auswirkt. Denn Prana, jene Gesamtenergie, die den Körper bis zu seinem Tod belebt, […]