Auf meinen Artikel „Erkenne das Juwel, das DU bist!“ in Heft 94 habe ich zahlreichen Leserbriefe bekommen. Die Kernaussage des Artikels lautete: Halte dich nicht zwanghaft an die äußere Form, sondern versuche, in Kontakt zu kommen mit (d)einem Wesenskern. Dieser Aufruf hat die Leser, die mich angeschrieben haben, sehr entspannt. Denn, so war der Tenor der Mails, viele von ihnen stehen auf der Matte enorm unter Leistungsdruck. Viele haben das Gefühl, dass es nicht mehr um Entspannung geht – sondern darum, die beste, schönste oder biegsamste Yogini im ganzen Land zu werden.
Stehst auch du unter Druck? Bist du sauer auf dich, weil du immer noch nicht elegant in den Handstand springen kannst? Stresst dich deine Praxis mehr als sie dich entspannt?
Wenn dem so ist, dann mach dir das Ziel des Yoga wieder bewusst. Schaue nach Innen und bleib nicht am Außen hängen. Lass los und mache die Matte wieder zu dem, was sie anfangs für dich war – eine Oase mitten im Alltagsstress!
Hier ein paar Tipps, wie Du wieder zur ursprünglichen Freude zurückfindest:
1. Entspann Dich!
Es geht nicht darum, dass du etwas leistest. Deshalb mache deine eigene Matte zu einer leistungsfreien Zone!
2. Bleib bei Dir!
Es ist völlig egal, wie gut, biegsam oder entspannt die Leute links und rechts von dir auf ihren Matten wirken. Nimm DICH wahr! Lerne dich kennen. Spüre in dich hinein. Schau, wo deine Grenzen sind und achte darauf, dich nicht zu überfordern.
3. Übe mit Genuss und Freude
Streiche das Wort „ich muss“ aus deinem Wortschatz. Sonst läufst du Gefahr, deine Praxis zu funktionalisieren. Entwickle eine gesunde Balance zwischen Disziplin und Gleichmut. Wenn deine Praxis vor allem von Disziplin geprägt ist, dann entspricht sie nicht mehr dem Ziel des Yoga.
4. Alles ist schon da
Mach dir bewusst, dass du nichts Besonderes leisten musst, um ein guter Yogi zu sein. Es geht vielmehr darum, zu erkennen, dass du so wie du bist, vollkommen bist und vom Leben so gewollt bist, wie du bist!