Atmen ist ein an sich automatischer und spontaner Prozess des Körpers. Deshalb sehen wir unsere Atmung üblicherweise als gegeben an und verwenden nur wenig Aufmerksamkeit darauf. Wenn man allerdings bedenkt, dass unser gesamtes Leben abhängig ist von der Art WIE wir atmen – ganz zu schweigen davon, dass wir maximal wenige Minuten sein können, ohne zu atmen – lohnt es sich, dem Thema etwas Aufmerksamkeit zu schenken. Die Art wie wir atmen hat einen direkten Einfluss auf unsere Gesundheit und unseren mentalen Zustand. Du kannst es bei dir selbst beobachten: Fühlst du dich gestresst oder bist du ärgerlich, atmest du eher kurz und flach; während deine Atmung relativ langsam und tief ist, wenn du glücklich und entspannt bist. Probiere es einfach mal aus: In einem Moment, in dem du verärgert bist, nimm ein paar tiefe, langsame Atemzüge in den Bauch hinein – und beobachte was mit deinem Ärger passiert!
Meditation: Mehr als nur eine Atemübung
Beim Meditieren spielt das Atmen eine entscheidende Rolle: Es ist die Basis vieler Meditationstechniken. Hier liegt die Aufmerksamkeit nicht nur auf der richtigen Weise zu atmen, sondern oftmals auch in der einfachen Beobachtung des Atems oder der Pausen zwischen den Atemzügen. So gibt es eine simple Technik, die uns durch reines Gewahrsein unseres Atems und der Pause zwischen Ausatmung und Einatmung direkt näher zu uns selbst und in den jetzigen Moment bringt.
Probiere es aus mit der folgenden Anleitung:
- Nimm eine beliebige Sitzhaltung ein, den Kopf gerade, entspannt. Schließe die Augen. Atme ein paar mal tief ein und aus.
- Bei der nächsten Einatmung bringe deine Aufmerksamkeit auf den einfließenden Atem, fühle wie er deine Nasalwand berührt und langsam durch deinen Körper fließt, bis tief in den Bauch hinein. Spüre wie er die Bauchdecke hebt. Dann verfolge wie der Atem langsam den Körper verlässt. Lass die Atmung passieren, erzwinge nichts, eile dem Atem nicht voran oder hinterher.
- Nun werde dir bewusst über die Pause, die entsteht, nachdem du ausgeatmet hast. Wenn die Luft deinen Körper verlassen hat, gibt es eine kurze Pause bevor du wieder einatmest. Einatmen, ausatmen, Pause. In dieser Pause findet keine Bewegung statt. In dieser Pause hält die Welt an – und du kannst einfach sein.
- Versuche dir bewusst zu werden über den Moment der Pause nach der Ausatmung. Diese Pause ist ein Moment des puren Seins. Wenn Du in Gedanken abschweifst, bringe deine Aufmerksamkeit einfach wieder zurück zu Deiner Atmung, zu der Pause nach dem Ausatmen.
- Fahre so lange fort wie es dir gut tut. Wann immer dir danach ist, öffne die Augen. Diese Methode kannst du jederzeit im Alltag anwenden, besonders wenn du dich zentrierter in dir selbst fühlen möchtest.
Wenn unsere Aufmerksamkeit auf unsere Atmung gelenkt ist kann diese weniger unsere Gedankenströme nähren, folglich werden diese mit der Zeit schwächer. Zudem ist unser Atem direkt mit unseren Gedanken und unserem mentalen Zustand verbunden. So ist er die Brücke über die wir unseren Körper mit unserer Gedankenwelt vereinen können. Diese Harmonie lässt uns über beide, d.h. über den Körper und über den Geist, hinausgehen und tiefer eintauchen in den mit Worten nicht beschreibbaren Zustand der Meditation.
Atem-Meditationstechniken sind also mehr also nur eine Atemübung. Vielmehr geben sie uns die Möglichkeit unser gesamtes Wesen in Einklang zu bringen – ein idealer Ausgangspunkt für Erlebnisse wie Glückseligkeit und innere Stille.
Entdecke deinen eigenen Atemrhythmus und steuere dein Erleben!
Der Autor
Dhyanse ist der Gründer von Meditation Easy, einem 10-wöchigen Meditationsprogramm zum Erlernen und Vertiefen von Meditation per Web & Mobile App. Mit seinen über 15 Jahren Meditationserfahrung hat er Meditation Easy als modernen Weg für authentische Meditation entwickelt, durch den es möglich ist, Meditation aus diversen Blickwinkeln des Lebens zu erreichen und seinen eigenen Meditationsstil zu entdecken. Darüber hinaus engagiert er sich in der Weitergabe seines Wissens und der Entwicklung von innovativen Tools mit dem Ziel, mehr Bewusstsein und Harmonie in die Leben der Menschen zu bringen.
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