Ein Flow hin zu Eka-Pada-Koundinyasana plus Vorbereitung – so wird scheinbar Unerreichbares möglich!
Juli 2014: Der zweite Tag unseres Shootings. Es ist mindestens genauso heiß wie am Vortag, dazu kommt eine gehörige Portion Muskelkater! „Naja“, denke ich, „da ich heute nur eine Sequenz vor mir habe, wird es schon nicht so schlimm werden.“ Aber dann wurde es leider schlimmer…
Unser Photograph Ben hatte eine heiß begehrte Location organisieren können: Das schon lange leer stehende Carls-Werk, hoch, hell, alt – genau so, wie wir es uns gewünscht hatten. Das Ganze hat nur zwei Knackpunkte: Weder war in den letzten Jahren gelüftet noch geputzt worden. Gefühlte 40 Grad heiße, staubige Luft empfing uns. Sofort legte sich eine Art schmieriger Schweißfilm auf unsere Haut – nicht gerade perfekt für die Armbalance-Sequenzen, die vor mir und Roland lagen.
Das sogenannte Aufmacher-Bild wollten wir auf einer schrägen Steinplatte machen. Die Idee super, die Umsetzung schwierig. An den schrägen Platten fanden meine Hände kaum Halt, zudem waren die Sohlen meiner Füße schnell pechschwarz. Für Ben und Jesus, seinen Assistenten, ein No-Go – viel zu aufwendig zu retuschieren. Also sollte Jesus meine Füße säubern und ich dann ohne sie erneut abzusetzen (bzw. nur auf ein winziges Stückchen Tuch, das wir zufällig dabei hatten) in die Armbalance kommen. Nach einigen Versuchen begann sich leichte Verzweiflung in mir auszubreiten, wie sollte ich das schaffen? Durch unsere Anstrengungen, die Füße sauber zu halten und sie deshalb ständig in der Luft oder auf einer kleinen Handtuchecke zu halten (diese musste natürlich sofort aus dem Bild, sobald ich erneut in die Position gekommen war) verlor ich mehr und mehr Kraft, aber auch Koordination. Ich merkte, dass ich ohne die Möglichkeit, meine Haltung von der Basis aus nach oben hin sauber aufzubauen, nicht in der Lage war, die Position gut einzunehmen. Schnell war klar: An Details wie Abpudern oder Ähnliches war nicht mehr zu denken.
Zu guter Letzt entschieden wir uns für die dreckigen Füße (und bei den Füßen blieb es nicht, wie unschwer an den Bildern zu erkennen ist)! Warum auch nicht? Eigentlich passten sie zu unserer Idee ganz gut! Plötzlich ging alles ganz schnell. Alle Anspannung war vergessen und die Freude an unserer Aufgabe war wieder da!
Nebenbei habe ich […]