Nach einem stressigen Arbeitstag, wenn wir uns über etwas ärgern oder wütend sind oder wenn morgens die Müdigkeit bleiern auf uns liegt, dann ist nicht immer die stille Sitzmeditation der beste Weg, um sich zu entspannen. Auch aktive Meditationsformen haben ihre Berechtigung und sind gerade dann besonders gut geeignet, wenn wir unser Gedankenkreisen oder starke Emotionen nicht so recht loslassen können.
Eine sehr bekannte Form der aktiven Meditation von Osho ist die Kundalini Meditation. Sie hilft dir, Stress, Schwere, Trauer, Wut, Frustration, Müdigkeit abzuschütteln. Sie weckt deinen Körper und bringt dir frische, neue Energie. Zudem freuen sich deine Gelenke über diese Form der Bewegung und Auflockerung.
Die gesamte Meditation dauert eine Stunde und wird von Musik begleitet, die eigens dafür komponiert wurde.
Hier die einzelnen Schritte:
Osho Kundalini Meditation
Erste Phase (15 Minuten)
„Sei locker und lass deinen ganzen Körper sich schütteln. Spüre die Energie von den Füßen aufsteigen. Deine Augen können offen oder geschossen sein.
Lass das Schütteln von selbst geschehen – mache es nicht! Stell dich still hin und fühle es kommen, und wenn dein Körper anfängt ein wenig zu zittern, dann hilf nach, aber mache es nicht. Genieße es, freue dich darüber, lass es zu, heiße es willkommen, aber erzwinge es nicht.
Wenn du es erzwingst, wird eine Übung daraus, eine Gymnastik. Dann wird das Schütteln zwar da sein, aber nur an der Oberfläche, es durchdringt dich nicht. Im Inneren bleibst du hart wie ein Stein. Du bleibst der Macher, und der Körper wird dir nur gehorchen. Aber um den Körper geht es nicht; es geht um dich.
Wenn ich sage schüttle dich, so meine ich, schüttle deine Härte, dein Wesen, das einem Felsblock gleicht. Dein ganzes Sein soll sich bis in die Grundfesten schütteln, damit es flüssig und fließend wird, damit es schmilzt und strömt. Und wenn dein erstarrtes Wesen zu fließen beginnt, geht dein Körper mit. Dann gibt es niemanden, der sich schüttelt, nur noch das Schütteln. Dann macht es niemand, dann geschieht es einfach. Der Macher ist nicht da.
Genieße es, aber erzwinge es nicht, und denk daran: Wenn du etwas erzwingen willst, kannst du es nicht genießen. Das sind Gegensätze, sie schließen sich aus. Wenn du etwas erzwingen willst, kannst du es nicht genießen, wenn du etwas genießt, kannst du es nicht zwingen.“ (Osho)
Zweite Phase (15 Minuten)
Tanze wie es dir Spaß macht, und lass den ganzen Körper sich bewegen wie er möchte. Die Augen können offen oder geschlossen sein.
Dritte Phase (15 Minuten)
Schließe die Augen und werde still. Setz dich hin oder bleib stehen, schaue unbeteiligt zu, was innen und außen geschieht.
Vierte Phase (15 Minuten)
Lege dich mit geschlossenen Augen hin und werde still.
Eine vollständige Anleitung findest du auf osho.com.
Wie bereits gesagt: Versuch, es mehr geschehen zu lassen als es zu tun. Vielleicht fühlt es sich auch am Anfang komisch an oder du hast Angst, jemand könnte dich dabei beobachten. Lass diese Sorgen so gut wie möglich fallen. Fang einfach da an, wo es sich gerade am besten anfühlt oder am leichtesten geht. Schüttle deine Füße, Knie, deine Handgelenke und Schultern. Fühle den Kontakt zum Boden, der dich trägt und stabil bleibt, während du dich bewegst. Wenn du willst, tanze wild – oder bewege dich so unmerklich, dass nur du es mitbekommst. Stell dir vor, dass du so alles Überflüssige, Ängste, Sorgen, Unmut abschütteln kannst. Und nimmt Kontakt auf mit der Lebensenergie, die durch dich hindurchfließt und jede Zelle in dir tanzen lässt.
In der dritten und vierten Phase werde still und richte den Blick nach Innen. Vielleicht kannst du nun klarer sehen, denken, fühlen. Vielleicht auch nicht. Versuch, es wertfrei wahrzunehmen. Spür die Energie, die jetzt in dir fließt. Möglicherweise taucht Dankbarkeit in dir auf. Was auch immer es ist, es ist so gut.
Links
Die Musik für die Meditation kannst du z.B. bei iTunes herunterladen.
Eine Video-Anleitung gibt’s hier.